Sofortimplantate - Der schnelle Weg zu neuen Zähnen

Sofortimplantate - Der schnelle Weg zu neuen Zähnen

Viele Patienten stellen sich die Frage, wann der ideale Zeitpunkt gekommen ist, um ein Implantat zu setzen. Ist es sinnvoll bei Verlust eines Zahnes z. B. im Frontzahnbereich durch einen Unfall sofort ein Implantat einzubringen, um den Zahn zu ersetzen oder sollte man einige Wochen abwarten, um eine knöcherne Regeneration zu erreichen und erst danach das Implantat zu setzen? Diese Frage ist auch in Fachkreisen lange Zeit unterschiedlich beurteilt worden. Heute kann man jedoch deutliche Tendenzen festmachen.

Entscheidend für die Frage des Zeitpunktes der Implantation ist immer das lokale Knochenangebot. Ist der Knochen bereits stark zurückgegangen oder haben sich durch Entzündungsprozesse große Knochendefekte gebildet, ist es oftmals sinnvoller zuerst eine Augmentation durchzuführen, d. h. einen Knochenaufbau, und später das Implantat einzubringen. Vor allen Dingen bei implantologisch tätigen Zahnärzten ist dieses der beste Weg.

Nur wenigen Spezialisten aus der Gruppe der Mund-, Kiefer-, Gesichtschirurgen ist es möglich, aufgrund der Nutzung verschiedener operativer Techniken, die bereits in vorhergehenden Artikeln besprochen wurden, simultan die Implantation und die Augmentation durchzuführen. Hierzu wird dann öfters die Gewinnung von Spongiosa (d. h. von weicher Knochensubstanz) oder von Cortikalis (d. h. von harter Knochensubstanz) am Becken, am Schienbein oder am Schädeldach notwendig.

Das vom Patienten oft gewünschte Nutzen von synthetischen Knochenersatzmaterialien ist nur sinnvoll bei kleineren Defekten und ist bei ausgedehnten Knochendefiziten nicht einsetzbar. Auch die Möglichkeit der Nutzung von tierischen Knochenkomponenten tritt zunehmend zurück, nachdem die Diskussion um BSE und andere virale Erkrankungen noch nicht sehr lange zurückliegt. Auch wenn mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit davon ausgegangen werden kann, dass virusinaktivierte tierische Knochenkomponenten erregerfrei sind, so wollen doch die meisten Patienten dieses Risiko nicht eingehen. Aus diesem Grunde bleibt dann als der Königsweg die Verwendung von körpereigenem Knochen.

Einfacher ist die Situation, wenn es noch nicht durch Entzündungsprozesse zu einem ausgedehnten Knochendefekt gekommen ist. Hier hat der chirurgisch weitergebildete Implantologe die Möglichkeit, nach einer vorsichtigen Zahnextraktion in die Alveole des Zahnes ein Implantat zu setzen. Dieses bedeutet für den Patienten meist eine wesentliche Abkürzung des Behandlungsverlaufes und bereits nach wenigen Monaten hat er wieder einen voll funktionstüchtigen Zahn. Wartet man nach dem Zahnverlust zu lange, so kommt es häufig zu einem Zusammensintern der Alveolenwände und die o. g. komplexeren Augmentationstechniken werden notwendig.

Für die meisten Patienten lässt sich also festhalten, dass eine Sofortimplantation bei günstigen Knochenverhältnissen und entzündungsfreien Gegebenheiten eine ideale Möglichkeit darstellt, die implantologische Therapie zu beschleunigen. Wichtig ist dann allerdings auch, dass das Implantat auch von dem Arzt gesetzt wird, der den Zahn entfernt. Nur auf diese Weise kann durch eine entsprechend vorsichtige Extraktions- oder operative Entfernungstechnik die Basis für die unmittelbar folgende Implantation gelegt werden. Auch hier gilt also: Der Weg sollte Sie zu einem Spezialisten führen, den Sie aus dem Kreise der Fachärzte für Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie auswählen können.

Dr. med. Dr. med. dent.

Michael Th. Stepke

Facharzt für Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie

Implantologie, kosmetische Chirurgie

Ärztlicher Direktor der

EURION-Privatklinik am Holzhausenpark Frankfurt

www.stepke.de

www.eurionprivatklinik.de