Unterleibserkrankungen bei Frauen
Sie gehören zu den Tumoren, die sich an den weiblichen Geschlechtsorganen entwickeln können. Entdeckt werden sie häufig bei Krebs-Früherkennungs-Untersuchungen. Ihre Größe schwankt von Erbsen- bis Kindskopfgröße und sie können mehrere Kilogramm wiegen. Sie sind mit kapselartigem Muskelgewebe umgeben und können an allen Stellen der Gebärmutter, innen und außen, oder direkt in der Wandmuskulatur entstehen und wachsen. Für die Entsehung der Myome spielen verschiedene Aspekte eine Rolle; die genetischen und hormonellen sind die wichtigsten. Die Muskelelemente wachsen durch hormonelle Impulse. Deshalb gibt es keine Myome bei Kindern. Sie entwickeln sich in der geschlechtsreifen Phase der Frau.
In vielen Fällen bleiben Myome der Gebärmutter vollkommen symptomlos und verursachen überhaupt keine Beschwerden, sondern fallen im Rahmen von Vorsorgeuntersuchungen zufällig auf. Anderenfalls können Myome der Gebärmutter Beschwerden verursachen, die bei zu starker Regelblutung oder schmerzhafte Regelblutungen beginnen und mit Unterbauchschmerzen oder Schmerzen beim Geschlechtsverkehr, Druckgefühl im Unterleib, Nierenschmerzen oder Versagen einer Spirale im Rahmen der Empfängnisverhütung enden können.
Sobald Myome Schmerzen verursachen, müssen diese behandelt werden. Welche Behandlung für festgestellte Myome die bewährteste ist, kann nur im jeweiligen Einzelfall ganz individuell entschieden werden. Dabei spielen nicht nur die Größe und die Lage der Myome eine Rolle, sondern auch Fragen wie Familienplanung und Kinderwunsch, Alter, Allgemeinzustand, Begleiterkrankungen und ganz besonders auch die Einstellung der betroffenen Frau zur Operation. Als Behandlungsmöglichkeiten kann unter der medikamentösen Therapie, besonders mit Hormonpräparaten, der Entfernung einzelner Myomknoten unter Erhalt der Gebärmutter sowie der Entfernung der ganzen Gebärmutter gewählt werden.
Die Endometriose ist eine chronische Erkrankung, bei der sich Gewebe, das der Gebärmutterschleimhaut in Aufbau und Funktion sehr ähnlich ist, außerhalb der Gebärmutter ansiedelt. Am häufigsten betroffen sind die Bereiche im Unterbauch, wie Eierstöcke, Eileiter, Harnblase, Bauchfell oder Darm. Der Name "Endometriose" leitet sich aus dem medizinischen Begriff für die Gebärmutterschleimhaut (Endometrium) ab.
Zu den typischen Symptomen der Endometriose zählen heftige Schmerzen im Unterleib, insbesondere während der Regelblutung, Zyklusstörungen und Erschöpfungen. Da diese Symptome von Frauen gerne als ‚normal' betrachtet werden, vergehen manchmal Jahre bis zur Diagnose.
Jeder zweite bis dritte Frau mit vollständiger oder teilweiser Unfruchtbarkeit leidet unter Endometriose. Bei einem unerfüllten Kinderwunsch sollte deshalb jede Frau und natürlich der Gynäkologe an eine Endometriose denken. Wird sie gezielt behandelt, kann in den meisten Fällen der Kinderwunsch erfüllt werden. Ob eine Frau an Endometriose erkrankt oder nicht, kann auch genetische Ursachen haben. Die genauen Zusammenhänge und Entstehungsfaktoren sind zwar nicht eindeutig geklärt, aber es ist bewiesen, dass Endometriose 7-fach familiär gehäuft vorkommt.
Als Behandlungsmöglichkeit stehen die Schmerztherapie, die chirurgische Therapie durch operative Entfernung der Endometrioseherde, die Hormonbehandlung sowie alternative Heilmethoden zur Verfügung. Voraussetzung für eine wirksame Therapie ist die genaue Diagnostik. Es muß der Ort der Endometrioseherde ebenso festgestellt werden, wie der Schweregrad. Außerdem ist von Bedeutung, ob die betroffene Frau als Ziel die Beseitigung der Schmerzen oder eine Schwangerschaft anstrebt. Eine gezielte Behandlung kann die Beschwerden lindern oder sogar heilen. Ein erneutes Wiederauftreten der Endometriose wird dadurch aber nicht verhindert