Was bedeutet eigentlich geistige Fitness?
Ein Netzwerk zum Überleben
Unser Gehirn ist ein biologisches Netzwerk. Auf unserer Erde gibt es unglaublich viele dieser Netzwerke wie etwa den Wald, der in seiner Struktur ein Zusammenschluss von Mikroorganismen, Tieren und Pflanzen ist, die miteinander verbunden sind. Unser Gehirn ist ein wesentlich kleineres Netzwerk, was das Volumen betrifft (als weltweiter Durchschnitt gilt ein Gehirnvolumen von 1230 cm³), aber es funktioniert so komplex, dass die Gehirnforschung noch vielen Rätseln auf der Spur ist.
Für uns ist wichtig zu wissen, dass das Gehirn über unzählige Blutbahnen, Nervenstränge, Stoffwechselwege und Botenstoffe mit dem Körper vernetzt ist und beide in Wechselwirkungen Informationen austauschen. Deshalb können wir viele mentalen Fähigkeiten erstaunlicher Weise über Sport und körperliche Bewegung erheblich verbessern und umgekehrt.
Von Neuronen und Synapsen
Einfach beschrieben besteht unser Gehirn aus etwa 86 Milliarden Nervenzellen, den Neuronen, die permanent miteinander über Signale kommunizieren. Die Signale werden über Impulse an Verknüpfungstellen, den sogenannten Synapsen, weitergegeben. Über diesen Weg werden Informationen verarbeitet.
Ein gut ausgebildetes Netzwerk im Gehirn zu haben bedeutet, dass über viele Impulse viele Nervenzellen entstehen, die viele Informationen verarbeiten. Je schneller, desto größer ist unsere geistige Fitness.
Eine Erfindung der Evolution
Wozu der ganze Aufwand? Wie das Netzwerk Wald sind die biologische Verbindungen unseres Gehirns aus nichts anderem heraus entstanden als der Notwendigkeit, sich den Anforderungen und Veränderungen der Umwelt ständig anzupassen. Nur dadurch überleben biologische Netzwerke. Nur dadurch überlebt der Mensch. Diesen Prozess der Anpassung nennen wir Evolution.
Die Anpassung unseres Gehirns an unsere Umwelt ist permanent und läuft von unserer Geburt an in Prozessen ab, die mit unserem ganzen Körper verbunden sind. Gerüche zum Beispiel werden nicht nur durch unser Riechorgan Nase aufgenommen, sondern von allen Körperzellen, weiß man heute. Unser Gehirn speichert sie in seinem ältesten Teil ab, dem Limbischen System, in Verbindung mit Gefühlen, Freude etwa oder Angst.
Eine Frage des Einflusses
Ein Denkvorgang wie sich an einen Geruch zu erinnern, ist deshalb keineswegs ein ausschließlich rationaler Vorgang. Er ist sehr oft von Gefühlen beeinflusst und von anderen Faktoren, die unbewusst bleiben. Wenn wir sie richtig nutzen, stärkt es unsere Mind-Power.
Geistige Fitness lässt sich über verschiedene Wege erzielen und muss keineswegs auf reine Gehirnarbeit beschränkt sein. Finden Sie heraus, was Ihnen liegt, was Sie weiter bringt, und vor allem, was richtig Spaß macht!