Fieber und Infektionen belasten Krebskranke zusätzlich

Fieber und Infektionen belasten Krebskranke zusätzlich

Fieber und Infektionen können Krebskranke zusätzlich belasten

Während einer Krebstherapie leiden viele Patienten unter Fieber, Entzündungen oder Schmerzen. Besonders häufig treten Infektion der Atemwege, des Mund- und Rachenraums, des Magen- und Darmtrakts, der Harnwege und der Haut auf. Als Ursache kommen Viren, Bakterien, Pilze und gelegentlich auch andere Auslöser in Frage. Unter Umständen können selbst harmlose Infektionen sogar gefährlich werden. Sie lassen sich nach heutigem Kenntnisstand jedoch meist gut behandeln.

 

Zu den Faktoren, die bei Krebspatienten Infektionen begünstigen, gehören

     

  • eine beeinträchtigte Barrierefunktion von Haut und Schleimhäuten,
  • Gewebeveränderungen durch Tumore oder Narben,
  • eine verminderte Immunabwehr,
  • Medikamente,
  • Katheter, Infusionen oder Stents,
  • schlechter Allgemeinzustand

     

Fieber ist zwar meist ein uncharakteristisches Symptom, es deutet jedoch fast immer darauf hin, dass etwas nicht stimmt. Nach der Ursache sollte deshalb unbedingt gesucht werden, besonders bei immungeschwächten Patienten, bei denen die Gefahr schwerer oder sogar lebensbedrohender Infektionen besteht.

Das Fieber und seine Begleiterscheinungen wie Appetitlosigkeit, Frösteln, Schwitzen, Erschöpfung oder Kopfschmerzen sind für Krebspatienten nicht nur eine körperliche Belastung. Viele fühlen sich regelrecht krank und sind stark in ihrer Lebensqualität eingeschränkt. Begleitend zur gezielten Therapie der infektiösen oder tumorbedingten Ursache sollte das Fieber deshalb nach Möglichkeit gesenkt werden, zumal es keine Hinweise auf etwaige negative Folgen der Fiebersenkung auf die Infekt- oder Tumorabwehr gibt. Es ist also wenig sinnvoll, das Fieber auszuhalten und auf eine Linderung der Beschwerden zu verzichten. Neben fiebersenkenden Medikamenten, die vom Arzt empfohlen oder verschrieben werden, können kühle Wadenwickel und Waschungen das Wohlbefinden wiederherstellen. Wichtig ist außerdem eine ausreichende Flüssigkeits- und Frischluftzufuhr und der Ersatz der ausgeschwitzten Mineralstoffe zum Beispiel mit Bouillons, Mineralwasser mit hohem Salzgehalt oder mit Elektrolytgetränken, wie sie für Sportler angeboten werden. Bei hohem Fieber und starkem Flüssigkeitsverlust kann sogar eine entsprechende Infusion notwendig werden.

Neben der gezielten Therapie gegen die Krankheitserreger können bei verschiedenen Infektionen vorbeugende Maßnahmen oder eine begleitende Behandlung sinnvoll sein. Dazu zählt eine gute Ernährung, die Behandlung mit Immunglobulinen oder die Vorbeugung durch Impfungen, der sorgfältige Umgang zum Beispiel mit Kathetern, die Behandlung von infektionsfördernden Symptomen und natürlich eine gute Pflege und Beobachtung. Gelegentlich müssen Krebspatienten allerdings auch durch Isolation kurzfristig vor Infektionen geschützt werden. Wie lange auf einen besonderen Infektionsschutz geachtet werden muss, hängt vom Blutbild des Patienten ab. In der Regel sind Krebspatienten, denen es wieder gut geht, langfristig nicht anfälliger für Infektionen als andere Menschen auch.