Ernährung bei Neurodermitis
Die Ernährung nimmt neben der Hautpflege eine wichtige Rolle ein, sowohl bei der Entstehung von Neurodermitis, als auch in der Therapie. Etwa ein Drittel der Betroffenen von Neurodermitis leidet an einer Nahrungsmittelunverträglichkeit, die ihre Neurodermitis hauptsächlich verursacht. Wenn eine solche Unverträglichkeit vorliegt, sollte man herausfinden, welche Nahrungsmittel nicht vertragen werden und diese meiden. Häufig unverträgliche Lebensmittel bei Neurodermitis sind Nahrungsmittel mit hohen Allergenpotenzial, wie Milchprodukte, Hühnerei, Kräuter, Nüsse, Gewürze, Weizen, Soja und Fisch, ebenso die Säuren in Zitrusfrüchten und Fruchtsäften bis hin zu Süßungsmittel. Zucker, Honig, Süßigkeiten, vor allem Schokolade bilden ebenfalls Säuren im Körper. Weitere unverträgliche Lebensmittel sind Histaminreiche Nahrungsmittel, wozu Sauerkraut, Tomaten, geräucherter Fisch, Hefeextrakte und reifer Käse zählen bis hin zu Getränken wie Alkohol, Kaffee und schwarzer Tee. Koffeinhaltige Getränke und Alkohol regen, ebenso wie scharfe Gewürze die Schweißproduktion an und können so die Krankheitssymptome und den Juckreiz verstärken.
Jedoch allgemeine Ernährungsempfehlungen, die pauschal auf alle Betroffenen mit Neurodermitis zutreffen bzw. spezielle Neurodermitis-Diäten gibt es nicht. Gut und weniger gut geeignete Nahrungsmittel richten sich im wesentlichen danach, ob bei dem Betroffenen eine zusätzliche Nahrungsmittelallergie vorliegt. Die allergieauslösenden Inhaltsstoffe sollten dann gemieden werden. Außerdem reagieren einige Neurodermitis-Erkrankte mit einer Verschlechterung des Krankheitsbildes auch auf Nahrungsmittelzusatzstoffe wie Farb- oder Konservierungsstoffe.
Kinder, deren Eltern eine Neigung zu allergischen Erkrankungen im Allgemeinen und zu Neurodermitis im Speziellen aufweisen, sind ebenfalls gefährdet, im Laufe ihres Lebens eine Nahrungsmittelallergie zu entwickeln. Besonders neurodermitisgefährdete Kinder sollten um eine atopische Dermatitis vorzubeugen am besten bis zum Alter von 6 Monaten gestillt, keine Produkte, die Kuhmilch enthalten zugefüttert sowie Hühnerei, Fisch und Nüssen im ersten Lebensjahr vermieden werden. Für den Fall, dass die Mutter nicht stillen kann, sollte hypoallergene Säuglingsnahrung verwendet werden. Diese ist zumeist aus Kuhmilchprotein hergestellt, das in seine Bausteine, die Aminosäuren zerlegt und dadurch weniger allergieauslösend ist. Ab dem vierten bis sechsten Monat kann mit der Einführung der Beikost begonnen werden. Gerade bei Kindern sollte man auf eine ausgewogene Ernährung achten. Diese beeinhaltet eine vollwertige Kost mit viel Obst und Gemüse, mäßig viel tierische und sparsam fette Lebensmittel. Werden Obst und Gemüse allerdings nicht gut vertragen, kann kurzes Andünsten die Verträglichkeit erhöhen.
Zu Lebensmitteln, die bei Neurodermitis-Erkrankten häufig gut vertragen werden, gehören Reis, Gerste, Hirse, Hafer und Buchweizen über Lamm, Pute, Wild, Huhn und Rind, bis hin zu Blumenkohl, Bohnen, Spargel, Kohlrabi, Linsen, Pilze, Erbsen, Rotkohl, Zuccini und Wirsing, Pfirsich, Birne, Heidelbeere, Wassermelone, Aprikose, Sonnenblumenöl, milchfreie Margarine, ungehärtetes Kokosfett, desweiteren Milchprodukte von Ziegen, Stuten und Schafen. Als Getränke werden Mineralwasser und Blättertees aus Brennnessel-, Melissen- und Brombeerblättern empfohlen.
Eine vitaminreiche Ernährung und regelmäßige Bewegung hat bei Gesunden wie auch bei Betroffenen mit Neurodermitis positive Auswirkungen auf die allgemeine Gesundheit. Sie beeinflusst auch den Hautzustand und das Immunsystem.