Wie gefährlich ist Gelantine?
Im Rahmen der BSE-Diskussion ist auch über die mögliche Infizierung von Gelatine gesprochen worden. Inzwischen steht fest, dass bei Speisegelatine das Risiko als äußerst gering einzustufen ist, da sie zu 90 Prozent aus Schweineschwarten gewonnen wird. Gelatine aus Schweineschwarten ist zum einen billiger und zum anderen weicher und daher besser für die Lebensmittelproduktion geeignet.
Gelatine aus Rinderhaut und Rinderknochen wird vor allem für die Herstellung von Arzneimitteln verwendet. Die in der Pharmaproduktion eingesetzte Gelatine wird jedoch aufwendig behandelt, so dass möglicherweise vorhandene Erreger mit größter wahrscheinlichkeit unschädlich gemacht werden. Das Ausgangsmaterial lagert mehrere Tage lang in Salzsäure, wird mit Kalkmilch und Natronlauge behandelt und auf hohe Temperaturen erhitzt. Die Produktion von Pharmagelatine unterliegt außerdem strengen Kontrollen und wird von der europäischen Gesundheitsbehörde in Straßburg (EDQM) entsprechend den Vorschriften zur Risikominimierung von BSE zertifiziert. Die so produzierte Gelatine gilt nach dem heutigen Stand der wissenschaftlichen Erkenntnis als sicher hinsichtlich BSE.
Absolute Sicherheit gibt es allerdings auch hier nicht, da mit den zur Zeit gebräuchlichen BSE-Analysen der Erreger erst ab einer bestimmten Konzentration nachgewiesen werden kann. Da Gelatine in sehr vielen Produkten enthalten ist, ist es praktisch nicht möglich, sie beim Einkauf völlig zu umgehen.
Beim Kochen können dagegen pflanzliche Alternativen wie Stärke, Johannisbrotmehl, Agar-Agar oder Pektin genutzt werden.