Wenn es an der Kopfhaut schuppt und juckt
Nach Schätzungen von Experten sind etwa 50 % aller Menschen von Schuppenbildung im Laufe ihres Lebens betroffen.
Die Schuppenbildung an der Kopfhaut entsteht durch eine Störung der Hornschicht. Von einer leichten, kaum sichtbaren Schuppung bis zu einer sich in großen Lamellen ablösenden Schuppung sind prinzipiell alle Varianten möglich.
Eine ganz feine, kaum sichtbare Schuppung tritt z.B. bei der Neurodermitis der Kopfhaut auf. Die eigentliche Problematik ist der oft sehr starke Juckreiz, der den Betroffenen zum Kratzen zwingt.
Groblamellöse Schuppung bei Psoriasis
Auch bei der Schuppenflechte der Kopfhaut ist sehr oft ein mehr oder weniger starker Juckreiz belastend. Kennzeichen für dieses Krankheitsbild sind grobe Schuppen, die sich vorwiegend an der vorderen und seitlichen Kopfpartie zeigen und von fein silbrig bis grobschollig im Aussehen variieren können. Oft findet sich dabei eine Rötung, die je nach Behaarungsdichte mehr oder weniger erkennbar wird.
Aber auch allergische oder irritative Kontaktekzeme, die durch Haarfärbemittel oder haarverschönernde Kosmetika hervorgerufen werden können, führen immer zu einer starken Schuppung. Durch einen Allergietest lässt sich die Ursache abklären.
Das am häufigsten auftretende schuppige Problem bezeichnen die Hautärzte als seborrhoisches Kopfhautekzem. Es handelt sich um ein veranlagtes Ekzem, das typischerweise im Winter auftritt und durch Stress oder erhöhten Alkoholgenuss noch zusätzlich verstärkt werden kann.
Die Schuppung ist deutlich und weist häufig einen gelblichen Farbton auf. Es tritt oft nicht nur am behaarten Kopf, sondern auch im Bereich der Gehörgänge, am Haaransatz, neben den Nasenflügeln sowie an der Brust auf. Mikrobiologisch weist die Haut eine verstärkte Besiedelung mit einem speziellen Hefepilz auf (Malassezia). Eine gegen diesen Pilz gerichtete Behandlung führt in der Regel zu einem guten, wenn auch nicht immer lange anhaltenden Therapieerfolg.
In erster Linie wird der Hautarzt die Diagnose stellen und dann eine entsprechende Therapie einleiten, sofern andere bereits in der Apotheke oder Drogerie empfohlenen Therapeutika zu keiner wesentlichen Besserung geführt haben.
Der Hautarzt hat die Möglichkeit aus einer Reihe von wirksamen Substanzen die auf das jeweilige schuppende Krankheitsbild abgestimmte Therapieform zu verordnen. Zur Verfügung stehen hierbei die Wirkstoffe Cignolin, Zinkphyrithion, Selensulfid, Teer, Ketokonazol, Salizylsäure, Kortison sowie Vitamin D3 in den entsprechenden wässrigen, alkoholischen, Creme- bzw. Salbengrundlagen.
Oft kommt es auch auf das Know how an, die Mittel richtig einzusetzen, damit auf der einen Seite eine ausreichende Wirksamkeit und auf der anderen Seite eine hohe therapeutische Sicherheit für den Patienten gewährleistet ist. Dem Dermatologen obliegt es auch gemeinsam mit seinem Patienten mögliche Reizfaktoren, die zur Entstehung der Kopfschuppen beitragen, zu erkennen und auszuschalten. Hierzu können auch Medikamente zählen, die z.B. bei Bluthochdruck eingenommen werden müssen und als Nebenwirkung eine unangenehme Schuppung an der Kopfhaut entstehen lassen.
Aber auch die häufig vorkommende Schuppenflechte (Psoriasis) und die Neurodermitis können sich erstmals an der Kopfhaut äußern und erfordern eine weitergehende hautärztliche Abklärung.
Ist die Behandlung erfolgreich, kann man morgens zuversichtlich in den Spiegel schauen, denn ein schuppiges Problem ist nicht mehr zu erwarten.