Welternährungstag: Warum müssen noch immer Millionen von Kindern Hunger leiden?

Welternährungstag: Warum müssen noch immer Millionen von Kindern Hunger leiden?

Die Auswirkungen von Hunger und Unterernährung bei Kindern sind  meist besonders besorgniserregend. Forschungsergebnisse haben erneut  bestätigt, dass die Entwicklung des Gehirns in den ersten  Lebensmonaten und -jahren besonders großen Einfluss auf das weitere  Lernen, Verhalten und die Gesundheit eines Menschen hat. Hunger wirkt sich auf diese Entwicklung des Gehirns von Kindern äußerst negativ  aus und verringert deren Chancen erheblich, später ein erfolgreiches  Leben führen zu können.

Wenn man bedenkt, dass 70 Prozent der Entwicklung des Gehirns in den zwei ersten Lebensjahren stattfindet, kann Unterernährung in frühester Kindheit katastrophale Folgen haben". "Bevor Kinder Laufen oder Sprechen können, liegen sie bereits hinter ihrer altersentsprechenden Entwicklung."

Forschungsergebnisse in Chile zeigen, dass unterernährte Kinder unter zwei Jahren dazu tendieren, ein kleineres und weniger entwickeltes Gehirn im Vergleich zu gut genährten Kinder zu haben. Auch liegt ihr Intelligenzquotient auf einem niedrigerem Niveau.

Andere Studien zeigen, dass Eisenmangel bei unter 2-jährigen mit Leistungsschwäche beim Einschulungsalter korreliert. Kinder, die sich verzögert entwickeln, werden später eingeschult und versäumen dadurch wichtige Unterrichtsjahre. Gut ernährte Kinder dagegen können weitaus bessere Schulleistungen erbringen.

Was wir daraus lernen ist, dass Schulspeisungsprogramme mit Förderungs- programmen für Kleinkinder kombiniert werden müssen, um die bestmögliche Wirkung auf die Ernährung zu garantieren. Programme gegen Hunger bei Kindern müssen unbedingt bereits vor der Geburt beginnen - sie müssen schon bei der Ernährung der Mutter ansetzen".

Die Bildungschancen und die vorhandene Technologie in den reichen Industriestaaten stehen den extrem geringen Ressourcen in den ärmsten Regionen der Welt gegenüber.Dringend muss den Kindern dort eine Chance gegeben werden, ihr Leistungspotential erreichen zu können. In Ländern wie Niger, Tschad oder Bangladesch gehen Millionen Kinder nicht zur Schule, da alle Familienmitglieder ums tägliche Überleben kämpfen müssen.

Wir alle können helfen gegen den Hunger in der Welt zu kämpfen. Es gibt mehr als genug Nahrungsmittel auf der Welt.

Die offizielle Entwicklungshilfe ist in den letzten Jahren beständig gestiegen und überschreitet inzwischen 100 Milliarden US-Dollar. Wir können es uns also leisten, zu helfen, aber wir müssen die Versorgung mit Nahrungsmitteln an die erste Stelle setzen - Armut kann nicht abgeschafft werden, so lange es noch Hunger und Unterernährung gibt. Und vor allem sollte versucht werden, Kinder vor Hunger zu schützen, anstatt ihnen bereits in jungen Jahren die
Hoffnung zu nehmen."