Was kann ich selbst tun, damit die Heilung eintritt
Begleitend zu speziellen medikamentösen Behandlungen kann jeder an Neurodermitis Erkrankte durch einige allgemeine Maßnahmen dazu beitragen, seine Erkrankung günstig zu beeinflussen. In erster Linie sollten die Auslösefaktoren gemieden werden, um eine konsequente Austrocknung der Haut sowie Juckreiz zu verhindern. Kälte hilft wirksam gegen Juckreiz: Leichte Kleidung und Bettwäsche aus Seide oder Baumwolle, niedrige Zimmertemperaturen, Spaziergänge in der kalten Abendluft und kalte Duschen hemmen den Juckreiz. Um ungewolltes Kratzen zu vermeiden, schneiden Sie die Fingernägel kurz und tragen Sie nachts Baumwollhandschuhe. Für Kinder gibt es Schlafanzüge mit angenähten Handschuhen. Stark nässende Ekzeme bessern sich durch feuchte Umschläge.
Bereits bei der Auswahl der Kleidung muss auf das am besten vertragene Material geachtet werden. Die Haut vieler Betroffener reagiert zum Beispiel auf Schafs- und Angorawolle ebenso auf synthetische Fasern, wie Nylon, Polyester und Viskose gereizt, auf glatte Baumwollgewebe, wie Leinen, Mikrofasern und Seidenstoffe hingegen nicht. Das Tragen atmungsaktiver Stoffe ist besonders zu empfehlen. Speziell für Kinder mit Neurodermitis stehen besondere Kleidungsstücke, so genannte Neurodermitis-Overalls, zur Verfügung. Diese sind aus gut verträglichem Material gearbeitet und decken die Haut großflächig ab. Dadurch wird sowohl das Aufkratzen der Haut vermieden, als auch das Einwirken von Cremes unterstützt. Wichtig ist auch, Kleidung gut zu spülen, um hautreizende Waschmittelrückstände zu vermeiden.
Bei der Neurodermitis ist die optimale Hautpflege Vorbeugung und Therapie zugleich und daher extrem wichtig. Häufiges Duschen und Baden mit alkalischen Hautreinigungsmittel ist schädlich. Verwenden Sie rückfettende, seifenfreie Waschzusätze. Auch Parfümzusätze in Seifen können zu allergischen Reaktionen führen und sind daher zu meiden. Die sorgfältige Cremegrundlage nach dem Badevorgang ist oft wichtiger als die verschiedenen Inhaltsstoffe. Bei der Auswahl der Hautpflege gilt: Je akuter und nässender der Zustand ist, umso wässriger sollte die Creme sein; je trockener die Haut um so fettiger die Pflegeprodukte. Haben Sie daher immer eine Auswahl an Cremes und Salben zu Hause, um je nach Hautzustand zu wechseln. Cremes mit Zusatz von Harnstoff halten die Feuchtigkeit in der Haut, machen sie geschmeidiger und lindern bei einigen Patienten den Juckreiz. Auch der Zusatz von Gamma-Linolensäure verbessert in einigen Fällen das Hautbild.
Auf die Ernährung sollte zwar geachtet werden, jedoch ist eine spezielle Diät nicht erforderlich. Eier, Zitrusfrüchte, Nüsse und Kuhmilch lösen besonders häufig Allergien aus und sollten aus diesem Grund gemieden werden. Vermeiden Sie auch stark gewürzte Speisen, Alkohol und Kaffee. Sie steigern die Durchblutung der Haut und können den Juckreiz verstärken. Das Stillen nach der Geburt von mindestens vier bis sechs Monaten senkt nachweislich die Allergiegefahr.
Auch psychische Aspekte sollten berücksichtigt werden. Es ist nachgewiesen, dass beispielsweise seelischer Stress, Leistungsdruck, Angst und Konfliktsituationen einen Erkrankungsschub auslösen können. Deshalb sollten solche Situationen nach Möglichkeit vermieden werden. Ausgeglichenheit und Zufriedenheit können dem nächsten Schub oder der Verschlechterung des Hautzustandes vorbeugen. Spezielle Entspannungstechniken, wie autogenes Training, Atementspannung und Yoga können erlernt werden, um Stresssituationen eher bewältigen zu können. Mischen Sie sich unter Menschen und nehmen Sie am gesellschaftlichen Leben teil.