Psychopharmaka für Kinder und Jugendliche
Nach einer bisher unveröffentlichten Studie der Klinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie der Universität Köln erhielten im Jahr 2000 rund 6.800 Kinder und Jugendliche Neuroleptika. Im Jahr 2006 waren es schon 28.100. Neuroleptika sind Psychopharmaka, die unter anderem bei Psychosen, Entwicklungsstörungen und Autismus eingesetzt werden. Ärzte sollten darauf achten, dass sie diese Medikamente nicht zu leichtfertig verschreiben.
Zudem müssten die Mediziner sich selber sehr kritisch fragen, ob die Medikamente überhaupt notwendig sind. Oft sind pädagogische oder therapeutische Maßnahmen besser geeignet. In wie vielen Fällen Psychopharmaka zu Unrecht verschrieben worden sind, ist nur schwer feststellbar. Aber die Dunkelziffer ist sehr hoch. Psychopharmaka können bei jungen Menschen zu Gewichtszunahme, Bewegungsstörungen oder zu apathischem Verhalten führen.