Prophylaxe - wenn, dann Professionell!

 

Prophylaxe – wenn, dann professionell!

Karies ist, obwohl es vielen nicht bewusst ist, die Volkskrankheit Nr.1.

Um Karies – und auch Parodontitis – wirkungsvoll zu vermeiden, sind regelmäßige Vorsorgemaßnahmen unerlässlich.

Vorsorgeuntersuchungen, oder anders ausgedrückt Prophylaxe, sind in der Allgemeinmedizin seit langem ein Begriff. In der Zahnmedizin soll die Prophylaxe eine Reduzierung, bzw. eine Verhinderung von Karies und Parodontitis erreichen.

Wichtig ist dabei, dass man weiß, wie diese beiden Infektionskrankheiten entstehen.

Wie bei anderen Infektionskrankheiten sind auch bei der Karies Bakterien die Ver­ur­sa­cher. Man nennt sie Streptococcus mutans. Mit einem speziellen Speicheltest lässt sich die Anzahl der Strep­tococcus-mutans-Bakterien, und somit das individuelle Kariesrisiko bestimmen.

Diese Bakterien sind allerdings erst dann gefährlich, wenn sie die richtige Nahrung erhalten und genügend Zeit haben, ihre schädlichen Säuren auszuscheiden.

Sie holen sich aus den Belägen, die an den Zähnen haften bleiben (auch Plaque genannt), Kohlenhydrate. Koh­lenhydrate sind u. a. in Zu­cker, Süßigkeiten, Chips und Ketchup enthalten. Während sie diese verarbeiten, entstehen Säuren als Abfallproduk­te. Bleiben die Beläge mehr als drei Tage am Zahn haften, entsteht  an dieser Stelle durch die Ausscheidung dieser Säuren eine Entmineralisierung des Zahnschmelzes. Wird dieser Zustand nicht durch die Entfernung der Be­läge geändert, entsteht eine Karies. Der Zahn ist unwiderruflich geschädigt und muss durch eine Füllung ver­sorgt werden.

Ziel einer professionellen Prophylaxe muss es also sein, den Patienten aufzuklären und die besagten Beläge rest­los zu entfernen. Es ist wichtig, alle Nischen oder für die Zahnbürste schwer zugänglichen Stellen herauszufinden – und zu wissen, wie in diesen Bereichen die Plaque beseitigt werden kann. Eben­so ist es von Bedeutung, die Anzahl der Streptococcus-mu­tans-Bakterien so weit wie möglich zu reduzieren.

Bei weniger als 0,5 Millionen Bakterien pro Milliliter Spei­chel spricht man von einem geringen Kariesrisiko. Erst wenn keine Beläge mehr an den Zähnen anhaften und die Zahl der Bakterien auf dieses Niveau gebracht ist, hat man die Ursachen der Karies „ausgerottet“.

Ein wesentlicher Bestandteil der Prophylaxe ist die Schulung des Patienten. Dazu wer­den zu Beginn der Prophylaxebehandlung die Be­läge an­gefärbt, um sie auch für den Patienten sichtbar zu machen. Er wird dann instruiert, wie er die Plaque restlos entfernen kann, mit welcher Zahnbürste er die besten Ergebnisse erreicht und welche Hilfsmittel, wie z. B. Zahnseide oder Interdentalbürstchen, ihm am besten dabei helfen. Erst durch das Anwenden der richtigen Putztechnik und entsprechender Hilfsmittel wird der langfris­tige Erfolg gewährleistet. Je nach Zustand des Gebisses ist eine viertel- bis halbjährliche Kontrolle notwendig.