Osteopathie hat auch Grenzen
Schwere und akute Erkrankungen müssen erst einmal schulmedizinisch behandelt werden. Offene Wunden, Brüche, Verbrennungen und andere Verletzungen, bei denen Strukturen zu Schaden gekommen sind, müssen immer erst von einem Facharzt versorgt werden.
Ebenso gehören psychische und seelische Erkrankungen wie Depressionen nicht in die Hand eines Osteopathen. Bei Infektionen, wie bakteriell bedingten Entzündungen ist das Wiederherstellen von Bewegung nicht angezeigt, weil sich damit die Infektion verbreiten kann. Befinden sich Fremdkörper im Organismus (z.B. Spirale bei der Frau) oder Ablagerungen wie Nieren- und Gallensteine, dann kann die manuelle Behandlung Schmerzen verursachen oder gar zu inneren Verletzungen führen.
Daher ist eine ausführliche Erhebung der Krankengeschichte (Anamnese) vor einer osteopathischen Behandlung sehr wichtig. Der Osteopath muss genau wissen, an welchen Beschwerden sein Patient leidet und welche Erkrankungen er bereits gehabt hat. Nicht selten benötigt ein Osteopath dazu Befunde aus der klinischen Diagnostik wie Röntgenbilder oder Laborwerte.
Sie helfen ihm, seine eigenen Möglichkeiten als Osteopath einzuschätzen. Stößt er dabei an seine Grenzen, wird er seinen Patienten zum Facharzt oder Fachtherapeuten weiterschicken. Osteopathie ist eben keine Alternativmedizin, sondern eine die Schulmedizin sinnvoll ergänzende Form der Medizin.