Neurodermitis - Hilfe aus der Natur
Bei Hauterkrankungen strebt die Naturheilkunde vor allem die "innere Heilung" an. In akuten Fällen sind aber auch äußere Anwendungen oft notwendig. Neben Kamille, Ringelblume und Hamamelis haben sich auch eine ganze Reihe weiterer Heilpflanzen in der Ekzembehandlung bewährt und lindern rasch das juckende und brennende Ekzem.
Der Bittersüße Nachtschatten (Solanum dulcamara), oder einfach Bittersüß genannt, ist ein Halbstrauch aus der Familie der Nachtschattengewächse, dass den Wirkstoff Solasodin enthält. Er wirkt ähnlich entzündungshemmend wie Kortison, wenn auch deutlich schwächer, dafür jedoch ohne Nebenwirkungen. Die ebenfalls enthaltenen Gerbstoffe wirken beruhigend und reduzieren die Schweißbildung. Aufgrund der giftigen Pflanzenstoffe (Alkaloide) sollte dieses Heilmittel jedoch nicht über einen längeren Zeitraum angewendet werden.
Die ätherischen Öle Campher und Menthol sowie das Capsaicin finden ebenfalls bei der Bekämpfung von Juckreiz Verwendung. Capsaicin ist ein Reizstoff aus der Paprika oder Pfefferschote, der bei chronischen juckenden Hautveränderungen den Juckkreislauf durchbrechen kann. Menthol ist zwar juckreizstillend, jedoch wegen möglicher Unverträglichkeiten nicht für den Einsatz im Kindesalter empfehlenswert.
Die Gemeine Nachtkerze (Oenothera biennis) ist Pflanzenart aus der Familie der Nachtkerzengewächse. Von der Gemeinen Nachtkerze sind neben der Wurzel auch die Blätter, die Blüten und die Samen ess- und verwertbar. Die Samen dieser Pflanze enthalten einen hohen Anteil an Gamma-Linolensäure. Gamma-Linolensäure ist eine lebensnotwendige Fettsäure, die verantwortlich für die Bildung von Prostaglandinen (Gewebshormone) ist. In der Naturheilkunde hat vor allem das Nachtkerzenöl eine Bedeutung. Dieses aus den Samen der Nachtkerze gewonnene fette Öl wird zur Behandlung und zur symptomatischen Erleichterung von Neurodermitis eingesetzt. Das Nachtkerzenöl aktiviert den Stoffwechsel, steigert die Leistungsfähigkeit und sorgt für allgemeines Wohlbefinden innerlich und äußerlich. Zerkleinert können die Samen auch direkt auf die Haut bei Ausschlägen aufgebracht werden.
Borretsch (Borago officinalis), vereinzelt auch als Gurkenkraut bezeichnet, ist eine Gewürz- und Heilpflanze in der Familie der Rauhblattgewächse. Borretsch enthält neben einer Reihe von Pyrrolizidinalkaloiden auch Schleimstoffe, Gerbstoffe, Harz, Kieselsäure, Gamma-Linolensäure und ätherische Öle. Borretsch lindert Fieber, trockenen Husten und Hautausschlag. Aufgrund des hohen Anteil von etwa 20 Prozent an Gamma-Linolensäure findet Borretschsamenöl ob innerlich oder äußerlich auch Einsatz bei der Behandlung von Ekzemen und Neurodermitis.