Mit Asthma auf Reisen
Damit Sie die schönste Zeit des Jahres möglichst angenehm verbringen können, müssen Asthma-Erkrankte ein wenig mehr Zeit in die Planung des Urlaubs investieren. Danach steht dem Vergnügen allerdings nichts mehr im Wege.
Der Check-up beim Arzt vor dem Urlaub ist für Asthmatiker ein Muss. Patienten sollten sich eine ausreichende Menge bronchienerweiternde Medikamente verschreiben lassen. Auch ein Inhalationsgerät gehört natürlich zur Ausrüstung. Die Medikamente und Hilfsmittel packt man am besten griffbereit ins Handgepäck, um einen möglichen Asthmaanfall wirkungsvoll bekämpfen zu könnnen, vor allem da manchen Asthmatikern die relativ geringe Luftfeuchtigkeit an Bord eines Flugzeuges Atemproblem bereitet.
Vor Reiseantritt sollten Sie sich rechtzeitig über das geplante Urlaubsziel und über die dort vorherrschenden Allergieauslöser gründlich informieren. Bedenken Sie dabei, dass je weiter südlich Sie reisen, die Blütezeit bereits fortgeschritten ist und womöglich bereits ihren Höhepunkt erreicht hat. Versuchen Sie als Pollenallergiker, den Urlaub auf die Zeit zu legen, in der auch zuhause der hauptsächliche Pollenflug zu erwarten ist. Geeignete Urlaubsziele für Asthmatiker sind alle allergenarme Gebiete, also Reinluftzonen an der Küste oder im Gebirge. Mittelmeerländer bieten durch ihr mildes, warmes Klima gute Voraussetzungen für Asthmatiker und Hochgebirgslagen sind besonders ideal für Milbenallergiker, denn in der trockenen Hochgebirgsluft fühlen sich die Milben nicht besonders wohl.
Als Ferienziele weniger geeignet sind Städtereisen oder Gegenden, die hoch mit Luftschadstoffen belastet sind. In einem solchen Gebiet sollten Asthmatiker zumindest auf sportliche Betätigung verzichten.
Stundenlanges Autofahren bei sommerlichen Temperaturen stellen für den Körper eine große Belastung dar. Im Auto sind Luftschadstoffe wie Stickstoffoxid, Benzol und Staub konzentrierter als in der Umgebung. Insbesondere für Asthmatiker kann das unfreiwillige Einatmen hoher Abgaskonzentrationen zu gefährlichen Reaktionen führen. Pollenallergiker sollten einen pollendichten Luftfilter in das Fahrzeug einbauen lassen. Generell empfiehlt es sich schonendere Reisemittel wie die Bahn oder das Flugzeug zu wählen.
Viele Hotels bieten spezielle Allergiker-Zimmer an. Sind diese derzeit nicht verfügbar, versuchen Sie zumindest ein teppichfreies Zimmer zu erhalten. Sollten Sie an einer Nahrungsmittelallergie leiden, so ist eine sehr sorgfältige Abklärung der Speisen, insbesondere bei unbekannter, ausländischer Küche, unverzichtbar. Grundsätzlich sollten Sie bei gemischt zubereiteten Mahlzeiten, wie Soßen aus Gewürzmischungen, exotischen Früchten und Gemüse besser zurückhaltend sein. Im Zweifelsfall lieber auf ein Essen verzichten, als ein Risiko eingehen.
Sollten Sie in höheren Dosen Kortison zur Allergieprophylaxe einnehmen, bedenken Sie, dass diese Medikamente und eine direkte starke Sonneneinstrahlung auf die ungeschützte Haut eine Schwächung des Immunsystems zur Folge haben können. Sprechen Sie daher mit Ihrem Arzt über Alternativen. Auch die Wirksamkeit von Schutzimpfungen ist unter höher dosierter Kortisontherapie beeinträchtigt.
Um dem Notfall vorzubeugen, ist es oft hilfreich, schon vor Reiseantritt einen Arzt am Urlaubsort zu identifizieren, der bei Problemen in Anspruch genommen werden kann. Ein Begleitschreiben Ihres behandelnden Arztes, eventuell in Englisch, kann Kommunikationsprobleme am Urlaubsort oder etwaige Probleme beim Zoll wegen mitgeführter Medikamente vermeiden helfen.