Hoffnung für Reizdarm-Patienten
Nervöse Störungen des Reizdarms könnten auf genetische Ursachen zurückzuführen sein. Patienten, die an einem Reizdarm mit Durchfällen leiden, weisen häufiger bestimmte genetische Veränderungen auf. Diese Veränderungen scheinen dazu zu führen, dass der Aufbau oder die Anzahl der Rezeptor-Moleküle in der Zellwand verändert ist. Die Reizweiterleitung im Verdauungstrakt wird gestört, und es kommt so zu einer Überreizung des Darms. Dadurch bedingte Störungen im Wasserhaushalt könnten eine Erklärung für die Entstehung von Durchfällen sein.
Eine entscheidende Rolle für die komplizierten Vorgänge im Verdauungstrakt spielt das Hormon Serotonin. Es könnte dafür verantwortlich sein, warum Patienten mit Reizdarmsyndrom häufig über starke Schmerzen klagen, obwohl keine krankhaften Veränderungen wie Entzündungen oder Tumore festzustellen sind. Einen Zusammenhang stellten die Wissenschaftler auch bei Patienten mit Depressionen fest. Häufig leiden diese auch gleichzeitig an Magen-Darm-Beschwerden.
Man geht alleine in Deutschland von ca. 5 Millionen Patienten aus, die an dieser Erkrankung leiden. Aber nur ca. 20 Prozent aller Betroffenen suchen wegen Ihrer Beschwerden überhaupt einen Arzt auf.