Häufigkeit von Asthma bronchiale
Im Kindesalter ist Asthma bronchiale die häufigste chronische Erkrankung. Etwa zehn Prozent aller Kinder der Bundesrepublik Deutschland sind davon betroffen, wobei Jungen doppelt so häufig erkranken wie Mädchen. Dieser Geschlechtsunterschied ist bei älteren Kindern deutlich geringer, im Erwachsenenalter überwiegt dann der Anteil erkrankter Frauen. Doch weltweit ist eine Zunahme der Asthmapatienten zu beobachten, auch bei Kindern. Die Zunahme der Asthmapatienten korreliert mit der steigenden, nicht ausreichend geklärten Anzahl allergischer Erkrankungen. Allergien stellen einen wesentlichen Risikofaktor für das Auftreten der Erkrankung dar.
Während das allergische Asthma bereits im Kindesalter beginnt, tritt das nichtallergische Asthma meist erst im Erwachsenenalter auf. Bei Kleinkindern manifestiert sich Asthma meist als obstruktive, d. h. verstopfte Bronchitis. Dreizig Prozent der Säuglinge und Kleinkinder, die mindestens einmal an einer obstruktiven Bronchitis litten, entwickeln Asthma. Bei dieser benannten Prozentzahl der kindlich Erkrankten tauchen bereits Symptome bis zum ersten Lebensjahr auf, siebzig Prozent der Patienten entwickeln die Krankheit bis zum fünften Lebensjahr. Je später das erstmalige Auftauchen von Asthma bronchiale ist, desto wahrscheinlicher bedingt eine allergische Komponente das Krankheitsgeschehen. Im Erwachsenenalter findet sich das Asthma noch bei etwa fünf Prozent der Bevölkerung.
Beim Bronchialasthma gilt es als gesichert, dass eine erbliche Veranlagung an die Kinder weitergegeben wird. Leiden beide Elternteile an dieser Krankheit, so findet sich bei deren Kindern in vierzig bis fünfzig Prozent eine atopische Erkrankung; bei einem Elternteil halbiert sich die Zahl. Fast ¼ der Patienten mit Heuschnupfen zum Beispiel entwickeln nach etwa 10 Jahren ein allergisches Asthma. Dies nennt man "Etagenwechsel", da sich die Beschwerden nun von den oberen Atemwegen, wie Nase und Rachen, in die tieferen Atemwege, der Bronchien und der Lunge, verlagert haben.