Entzündung der Eichel (Balanitis)

Entzündung der Eichel (Balanitis)

Eine Balanitis bezeichnet die Entzündung der Eichel, wobei die Vorhaut meist mitbetroffen ist und kann eine Vielzahl verschiedener Ursachen haben. Hierzu zählen mechanische Reizungen oder Kontaktallergie. Häufig ist sie jedoch die Folge unzureichender Genitalhygiene. Begünstigend wirkt sich ebenfalls eine Vorhautverengung oder eine gleichzeitig bestehende Zuckerkrankheit (Diabetes mellitus) aus. Beim Diabetes ist die allgemeine Abwehrlage des Körpers geschwächt, die Durchblutung eingeschränkt und der Urin süß, d.h. zuckerhaltig. Das begünstigt eine Besiedlung der Eichel mit verschiedenen Pilzen (Pilzinfektion), wie zum Beispiel mit Candida albicans. Die Eichel ist dann wie von einer "weißen Schicht" überzogen. Zu einer solchen Pilzinfektion kann es aber nicht nur im Zusammenhang mit Diabetes kommen, sondern immer bei stark eingeschränkter körperlicher Abwehrlage oder als Ping-Pong-Effekt nach Geschlechtsverkehr. Eine Balanitis kann auch im Rahmen verschiedener Infektionen sowie bei Geschlechtskrankheiten auftreten. Sie verursacht eine Rötung und/oder einen fleckigen Ausschlag auf der Eichel, in manchen Fällen kommt es zu Ausfluss. Desweiteren kann ein unangenehmer Juckreiz auftreten. Im Fall einer chronischen Balanitis ist eine Verhärtung der Vorhaut möglich, die zu einer Vorhautverengung führen bzw. eine bestehende verstärken kann.

 

Für die Diagnose der Balanitis sollte ein Hautabstrich durchgeführt werden, um eine bakterielle oder eine Pilzinfektion feststellen zu können. Anderenfalls sthehen neben der Harnprobe bei weißlichen Veränderungen auch die Gewebeprobe zur Verfügung. Vor allem bei wiederkehrenden Entzündungen sollte der Blutzucker untersucht werden.

 

Die Behandlung ist abhängig von der Ursache der Entzündung. Zur Therapie der Eichelentzündung wird normalerweise die Ursache beziehungsweise die Grunderkrankung behandelt. Voraussetzung ist eine entsprechende Körper- und Genitalhygiene (tägliches Waschen mit lauwarmem Wasser). Kamillesitzbäder können eine Behandlung unterstützen. Als Behandlungstherapie werden bei nicht-infektiösen Ekzemen oder Entzündungen für kurzfristige Behandlungen milde bis mäßig starke steroide Salben eingesetzt. Bei einer Infektion erfolgt eine lokale Behandlung mit Antibiotika oder pilztötenden Mitteln.

Oft wiederkehrende Entzündungen sowie entstandene Vorhautverengungen erfordern oftmals eine Beschneidung, um einem Wiederauftreten der Entzündung vorzubeugen.