Der Sommer geht - die Flecken bleiben
Im Licht- und Wärmeerlebnis des Bräuners lässt sich so herrlich abschalten und Minute für Minute kommt man dem Bräunungsziel näher. Doch nach einiger Zeit spielt die Haut nicht mehr mit und entwickelt statt der ersehnten gleichmäßigen Bräune Pigmentflecken, die als kosmetisch äußerst störend empfunden werden. Was kann die moderne Dermatologie leisten, damit die Haut wieder makellos wird?
Bereits im frühen Kindesalter können Menschen mit einem sehr hellen Hauttyp und rötlichen Haaren erste lichtbedingte Pigmentflecken ausbilden, die im Volksmund als Sommersprossen bezeichnet werden. Mit zunehmendem Alter verschwinden die Sommersprossen an den typischen Stellen. Wird jedoch die Haut durch ein Übermaß an UV-Licht weiter belastet, verblassen die Sommersprossen kaum noch und bleiben bestehen. Untersuchungen haben gezeigt, dass in den Sommersprossen ein Pigment vorherrscht, das dem dunklen Pigment normal pigmentierender Haut ähnlich ist, während in der helleren Umgebungshaut ein rötliches Pigment anzutreffen ist. Generell wird die Bräune durch diese Pigmentbildner bestimmt, wobei die entsprechende Mischung den Bräunungstyp ausmacht. Für Menschen mit dem hellen Hauttyp 1 ist es prinzipiell nicht möglich, eine geschlossene gleichmäßige Bräunung aufzubauen.
Sonnenflecken (= Altersflecken) entstehen nach jahre- bzw. jahrzehntelanger Sonnen- oder Solarienbelastung an lichtexponierten Körperstellen. Im Gegensatz zu Sommersprossen, die nie über eine Größe von wenigen Millimetern hinausgehen, können sie mehrere Zentimeter groß werden. Oft findet man sie an Handrücken, Wangen, an der Stirn oder in der Schläfenregion. An der Halsseite und am Dekolleté können zu lichtbedingten Rötungen auch Pigmentflecken hinzukommen. Der freibleibende "Kinnschatten" weist auf den Lichteinfluss hin. In der Regel sind Altersflecken gleichförmig pigmentiert, selten unregelmäßig. Ist dies der Fall, sollte unbedingt eine hautärztliche Abklärung erfolgen, da sich auch ein schwarzer Hautkrebs (Melanom) hieraus entwickeln kann.
Sind pigmentierte Hautveränderungen tastbar, handelt es sich nach hautärztlicher Definition nicht mehr um Flecken (Makeln), sondern um Papeln. Die raue Lichtschwiele, ein Hautkrebs im frühsten Stadium, ist durch eine sehr feste krustenartige Verhornungsstörung gekennzeichnet und kann auch bräunlich pigmentieren. Pigmentflecken können sich in pigmentierte Alterswarzen umwandeln und auffällig aussehen. Der Hautarzt kann mit hilfe der Auflichtmikroskopie unterscheiden, ob eine harmlose Alterswarze vorliegt oder bereits ein bösartiger Tumor (Melanom, pigmentiertes Basalzellkarzinom) entstanden ist.
Die Mechanismen der Pigmentierung sind nur zum Teil verstanden und sehr vielfältig. Pigmentbildende Melanozyten schicken über feine Zellärmchen ihre Pigmente in die Oberhaut, um sie so vor der UV-Strahlung zu schützen. Hemmende und fördernde Prozesse sind bei diesen Vorgängen beteiligt und können eine ungleiche Bräunung verursachen. Die moderne Dermatologie verfügt über eine Reihe sehr wirksamer Therapiemöglichkeiten, um unliebsame Pigmentierung zu bessern oder zu beseitigen. Hierzu gehören zum Beispiel die lokale Salbentherapie mit einer Bleichcreme, die Vitamin-A-Säuretherapie, die Fruchtsäuretherapie, die Lasertherapie und die Vereisung mit flüssigem Stickstoff.
Der beste Schutz bei und gegen das Entstehen von Pigmentflecken ist ein ausreichender Lichtschutz und das Meiden übermäßiger Sonnenbelastung. Gelingt dies, so können sich auch Menschen mit einem hellen Hauttyp lange an einer gesunden und makellosen Haut erfreuen.