Die Beinarteriosklerose (=chronische arterielle Verschlußkrankheit =AVK) bezeichnet eine Verengung (=Stenose) oder einen Verschluß (=Occlusion) der Arterien zwischen dem Becken und den Füßen. Die Durchblutung wird durch
eine Verdickung der Arterienwand vermindert oder komplett unterbrochen. Die Risikofaktoren für das Entstehen der Beinarteriosklerose sind Rauchen, Bluthochdruck (=arterielle Hypertonie), Blutfetterhöhung (=Hyperlipidämie), Zuckerkrankheit (=Diabetes mellitus) oder Gicht (=Hyperuricämie).
Die Erkrankung wird nach den Beschwerden der Patienten
in 4 Stadien eingeteilt:
Stadium I: | Keine Beschwerden |
Stadium II: | Beinschmerzen beim Gehen |
Stadium III: | Beinschmerzen in Ruhe |
Stadium IV: | Absterben (=Nekrose) von Zehen |
Der behandelnde Arzt wird zuerst nach Schmerzen im Bereich zwischen dem Gesäß und den Fußspitzen fragen und dann das gesamte Bein anschauen (=inspizieren) und abtasten (=palpieren). Danach werden kritische Bezirke mit dem Stethoskop abgehört (=auskultiert). Zur genaueren Klärung sind dopplersonographische Untersuchungen erforderlich, die durch reflektierten Ultraschall den Ort sowie den Schweregrad der Beinarterienveränderungen festlegen. Die Belastbarkeit wird durch einen Geh- oder Lauftest festgelegt. In fortgeschrittenen Stadien (III und IV) wird eine Röntgenuntersuchung mit
Kontrastmittel (=Arteriographie) durchgeführt, mit der die Gefäßveränderungen am genauesten dargestellt werden können.
Im Rahmen der Behandlung der Arteriosklerose werden zunächst die Risikofaktoren ausgeschaltet. Im Stadium II wird tägliches Gehtraining in Form einer Intervallbelastung empfohlen, bei der beim Auftreten von Schmerzen eine Gehpause eingelegt wird. Im Stadium III und IV können die Engstellen aufgedehnt werden. Dabei wird ein kleiner Ballon auf der Spitze eines Katheters von der Leiste in die Engstelle geführt. Der Ballon wird aufgefüllt und sprengt somit die Gefäßenge. Die Methode ist seit längerem als perkutane transluminale Angioplastie (=PTA) bekannt. Eine Alternative ist die Operation. Die medikamentöse Behandlung erfolgt häufig mit Acetylsalicylsäure (=ASS), seltener durch thrombusauflösende Medikamente (z. B. Streptokinase),
Prostaglandine oder Blutverdünnung (=Hämodilutionsbehandlung).
Die Zukunftsperspektive (=Prognose) der Beinarteriosklerose nach einer Behandlung ist individuell ganz unterschiedlich und reicht von einer Gesundung mit Beschwerdefreiheit bis hin zur Notwendigkeit einer Amputation. Der Patient selbst kann durch eine gesunde Lebensführung ganz wesentlich zum Erfolg beitragen.