Waldmeister gehört zur Familie der Rötegewächse. Er ist eine ausdauernde Pflanze, die mancherorts bis zu 30 cm hoch werden kann. Die lanzettenförmigen Blätter stehen in Gruppen von bis zu 8 Stück quirlig um den vierkantigen Stengel, besonders auffällig ist der Mittelnerv jedes Blattes. Die weißen Blüten sind trichterförmige Kronen, die in kleinen Dolden auf dem Kraut thronen. Waldmeister ist in unserer Heimat weitverbreitet, man findet ihn vor allem in schattigen Buchenwäldern. Er lässt sich in einem ebenso schattigen, waldähnlichen Gartenbereich gut ansiedeln und breitet sich rasch aus.
Die bekannteste Anwendung ist die Waldmeisterbowle, auch Mai-Bowle genannt. Dieses erfrischende Getränk soll herzstärkend sein und ist in der Volksmedizin schon seit dem 9. Jh. bekannt. Weniger bekannt ist, dass Waldmeister auch ein ausgezeichnetes Kraut gegen Motten und andere unliebsame Insekten ist. Außerdem schwören manche migränegeplagte Menschen auf eine ganz bestimmte Teemischung: Waldmeister und Schlüsselblume zu je 2 Teilen, Lavendelblüten und Thymian zu je einem Teil. Aufgrund seiner beruhigenden und entspannenden Wirkung sollte das getrocknete Kraut des Waldmeisters auch in keinem
Schlafkissen fehlen.
Volksmedizinisch zur Behandlung von nervösen Unruhezuständen, Erkrankungen von Lunge, Magen, Darm, Leber, Galle und Niere, ferner bei Venenerkrankungen.