Wacholder (Juniperus communis L.)

Der Wacholder gehört zur Familie der Zypressengewächse; er ist ein immergrünes Nadelholz in Form eines Strauches oder eines reichverzweigten Baumes, und kann bis zu 12 m hoch werden. Die Blätter sind nadelförmig, scharf zugespitzt und von einem Ölgang durchzogen. Die Früchte der weiblichen Pflanze reifen 2-3 Jahre, sie sind zunächst grün und später schwarz-blau. Die reifen Früchte (Beeren) enthalten ein scharf riechendes ätherisches Öl.
 

Wacholder ist auf der ganzen nördlichen Halbkugel, in Europa, Asien und Nordamerika beheimatet, vom Südrand der Arktis bis zum Atlas, Kaukasus und Himalaya. Er tritt im Unterwuchs von lichten Wäldern, auf Felsen, Weiden und Mooren von den Niederungen bis ins Gebirge auf.
 

Es war Sebastian Kneipp, der erstmals die Wacholderbeeren bei Rheuma und Gicht empfohlen hat, und seitdem wird die Kneipp Wacholderbeer-Kur in der Volksmedizin angewandt. Wacholderbeeren enthalten unter anderem ätherisches Öl, Gerbstoffe und Invertzucker. Sie wirken gegen Verdauungsbeschwerden, Völlegefühl und Blähungen. Weiter wirken Wacholder wassertreibend. Der wichtigste Wirkstoff der Wacholderbeeren ist das kompliziert zusammengesetzte ätherische Öl. Ein Teil der Wirkstoffe, nämlich alpha- und beta-Pinen, können jedoch die Nieren stark reizen. Trotz guter Erfahrungen mit der Anwendung bei
chronischem Rheuma und als Mittel zur Erhöhung der Wasserausscheidung beurteilt das Gesundheitsamt die Wacholderbeeren skeptisch und empfiehlt sie nur zur Behandlung von Aufstoßen, Sodbrennen und Völlegefühl. Wacholderbeerenextrakte sind z. T. auch Bestandteil von Bädern gegen rheumatische Erkrankungen.

Synonyme: Wacholder, Juniperus communis L.
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