Die Linde zählt zur Familie der Lindengewächse. Botanisch unterscheidet man von ihr zwei Arten, die Sommerlinde (Tilia platyphyllos) und die Winterlinde (Tilia cordata), die beide oftmals ein hohes Alter von bis zu 600 Jahren und mit über 40 m auch eine beachtliche Höhe erreichen. Die Blätter sind wechselständig an den Zweigen angeordnet, herzförmig und scharf gesägt. Geschätzt wird die Linde vor allem wegen ihrem weichen Holz, das sich hervorragend für Schnitzereien, Drechselarbeiten o.ä. eignet und wegen ihren heilsamen Blüten. Sie öffnen sich von Juni bis Juli und sind in hängenden Rispen angeordnet.
Die Linde ist in ganz Europa, bevorzugt in Misch- und Laubwäldern anzutreffen. Nicht selten steht sie aber auch im Zentrum von Dörfern oder Biergärten.
Medizinisch verwendet werden die Blüten der Winter- und der Sommerlinde (Tilia platyphyllos Scop.) und deren Hybride. Lindenblüten enthalten unter anderem Schleimstoffe, Flavonoide, Pflanzensäuren und ätherische Öle. Bekannt war zu allen Zeiten die schweißtreibende Wirkung des Lindenblüten-Tees, besonders bei Erkältungskrankheiten, bei denen eine Schwitzkur angeraten ist. Darüber hinaus aktiviert Lindenblütentee die Abwehrkräfte des Körpers, sodass fiebrige Erkältungskrankheiten, besonders bei Kindern, mit Lindenblüten schneller überwunden werden. Auch zur Milderung des Hustenreizes bei Atemwegskatharren und bei Bronchitis hat sich Lindenblütentee bestens bewährt. Bäderzusätze mit Lindenblüten sollen beruhigend und einschlaffördernd wirken. Daher ist auch Lindenblütenhonig ein gutes Mittel zur Beruhigung der Nerven.