Hopfen ist wohl das vertrauteste Kraut des Bierliebhabers. Aber mal abgesehen von seiner beruhigenden und würzigen Wirkung auf das Bier, hat die Kletterpflanze noch ganz andere Heilkräfte. Hopfen wirkt bakterientötend, blutreinigend, entzündungshemmend und schmerzstillend und wird daher bei Schlafstörungen, innere Unruhe, Magenbeschwerden, Magenkrämpfe, Verstopfung, Blasenentzündung, Migräne, Wechseljahrsbeschwerden, Mentruationsstörungen, Haarausfall und Angstzustände eingesetzt. Die dazu verwendeten Pflanzenteile sind die hübschen grüngelben Fruchtzapfen mit ihren Inhaltstoffen: Hopfenbitter, ätherisches Öl, Gerbsaure und Harz. Am besten benutzt man Fertigpräparate oder Zubereitungen aus der Apotheke. In der Praxis haben sich Kombinationen mit anderen beruhigend wirkenden Kräutern (z.B. Baldrian, Melisse) bewährt.
Auch in der Küche hat der Hopfen bereits seine Anhänger gefunden: Aus den jungen Hopfensprossen kann ein spargelähnliches Gemüse zubereitet werden.
Hopfen gehört zu der Familie der Hanfhafengewächse und wird in Deutschland vor allem für die Bierbrauerei angebaut. Als Wildpflanze wächst er bevorzugt an stickstoffreichen Standorten mit ausreichend Feuchtigkeit. Man findet ihn vor allem an Waldrändern, Lichtungen und GebüschenDie ausdauernde, rechtswindende Pflanze erreicht mit ihren einjährigen Trieben eine Länge von bis zu 12 m. Geerntet werden die weiblichen Blütenstände (Hopfenzapfen), deren Blüten, Deck- und Vorblätter Drüsenhaare tragen, aus denen das Hopfenmehl (Hopfendrüsen) gewonnen wird. Männliche Pflanzen werden aus den Kulturen entfernt, da die Hopfenzapfen nach einer Bestäubung nicht mehr verwendet werden können.