Der Rote Fingerhut ist eine Staude aus der Familie der Braunwurzgewächse. Die Bezeichnung Digitalis bezieht sich auf die charakteristische Blütenform. Der in Europa heimische Rote Fingerhut ist wie die anderen Digitalisarten sehr stark giftig. Die Pflanze ist ein zweijähriges Kraut und bevorzugt kalkarme Böden, meist auf halbschattigen Lichtungen. Im ersten Jahr bildet sie die Blattrosette, im zweiten entwickelt sich ein bis zu 2 m hoher, meist unverzweigter Stängel, der die Blütentraube trägt. Die glockenförmigen, 4 bis 5 cm langen Blüten sind hellpurpurrot, sehr selten weiß und zeigen innen hellumrandete, dunkle Flecken.
Der Rote Fingerhut ist in Westeuropa sowie dem westlichen Süd-, Mittel- und Nordeuropa beheimatet. In Deutschland hat er sein natürliches Verbreitungsgebiet bis zum Harz und dem Thüringer Wald, wo er auf Waldlichtungen, an den Waldrändern und auf kalkarmen Böden zum Teil in großen Mengen zu finden ist.
Der Fingerhut enthält in allen Pflanzenteilen ein Gemisch aus etwa 30 verschiedenen herzwirksamen Glykosiden, von denen das Digitoxin heute als Reinsubstanz in der Behandlung der Herzinsuffizienz und bestimmter Herzrhythmusstörungen verwendet wird. Sie kräftigen den Herzmuskel und beeinflussen den Herzschlag.