Wer lauter schnarcht, schläft schlechter
- unabhängig davon, ob er im Schlaf Atemprobleme hat oder nicht. Das schließen japanische und amerikanische Forscher aus der Auswertung der Daten von Patienten, die wegen eines Verdachts auf Schlafapnoe im Schlaflabor untersucht wurden.
Insgesamt 507 Patientenakten aus den Jahren 2002 bis 2005 werteten die Wissenschaftler für ihre Studie aus. Entscheidender Messwert war dabei Schläfrigkeit am Tag, bestimmt durch die Punktzahl auf der sogenannten Epworth Sleepiness Scale, einem Fragebogen mit acht Fragen nach alltäglichen Situationen, vom Autofahren über das ruhige Sitzen nach einer Mahlzeit bis hin zum abendlichen Lesen, bei dem der Befragte angeben muss, wie wahrscheinlich es ist, dass er einschläft. Diese Werte wurden dann mit verschiedenen Faktoren in Beziehung gesetzt, etwa der Häufigkeit, mit der Atemstillstände und Perioden flachen Atmens während des Schlafs auftraten, dem Body-Mass-Index des Patienten, den Schlafgewohnheiten und eben auch der Häufigkeit und der Lautstärke der Schnarchgeräusche.
Der Schläfrigkeitsindex hing wie erwartet von der Ausprägung der Atemprobleme der Patienten ab. Sie war jedoch nicht der einzige Faktor, der das Ausmaß der Müdigkeit bei den Probanden beeinflusste: Auch bei der Schnarchlautstärke fanden die Forscher einen eindeutigen Zusammenhang. Je lauter die Schnarchgeräusche, desto höher waren auch die Punktzahlen auf der Schläfrigkeitsskala. In Zukunft, so das Fazit der Schlafforscher, sollte daher bei einer Untersuchung im Schlaflabor routinemäßig auch die Schnarchintensität erfasst und berücksichtigt werden. Zudem sollen weitere Studien klären, ob es tatsächlich die Laute selbst sind, die die Betroffenen um den Schlaf bringen, oder ob eine andere Folge des lauten Schnarchens der entscheidende Faktor ist.