Welt-Polio-Tag am 28.Oktober
Der 28. Oktober wird weltweit als Polio-Tag begangen. An diesem Tag wurde der Entdecker des Polio-Virus geboren. Doch der von Jonas Salk entdeckte Erreger der Krankheit, der in Europa und anderen Teilen der Welt schon als ausgerottet galt, ist noch immer aktiv - nicht nur in Asien und Afrika. Die Zahl der Neuinfizierungen mit Kinderlähmung steigt an. Die meisten in Nigeria. Derzeit registriert die WHO mehr Polio-Fälle in bis dahin poliofreien Ländern als in Ländern wie Ägypten oder Indien, wo Polio endemisch, also heimisch ist. Die Ursache: Der Virus wurde von Gastarbeitern oder Reisenden eingeschleppt. Die meisten dieser Erkrankungen gehen auf einen Ausbruch im nördlichen Nigeria zurück, der im Oktober 2003 seinen Anfang nahm.
Jedes vierte Baby auf der Welt bekommt nach Aussage von Unicef keinen ausreichenden Impfschutz. Etwa 27 Millionen Kleinkinder in den ärmsten Ländern der Erde sind den Angaben zufolge nicht gegen gefährliche Infektionskrankheiten wie Masern, Diphtherie, Keuchhusten, Tetanus oder Polio geimpft. Jährlich sterben deshalb zwei Millionen Menschen, darunter 1,4 Millionen Kinder unter fünf Jahren, an diesen vermeidbaren Krankheiten. Kinderlähmung wird hauptsächlich durch Wasser übertragen. Die Krankheit führt zu schweren Lähmungen und endet oft auch tödlich. Eine konsequente Fortführung des weltweiten Impfprogramms ist unumgänglich geworden. Auch in europäischen Ländern verfügt kaum die Hälfte der Menschen zwischen 20 und 40 Jahren über eine ausreichende Polio-Grundimmunisierung. Reisenden ohne ausreichenden Impfschutz könnten die Kinderlähmung also wieder einschleppen. Andererseits brauchen die Menschen weltweit Unterstützung, die nach einer Polio-Erkrankung mit Behinderungen leben müssen. Am Post-Polio-Snydrom wird in europäischen Ländern weiter geforscht. In Entwicklungsländern sind die Opfer der Kinderlähmung meist an den Rand der Gesellschaft gedrängt.