Verletzungen der Achillessehne gezielt vorbeugen
Diese reichen von einer leichten Reizung und Entzündung der umliegenden Schleimbeutel bis hin zu einem kompletten Riss der Sehne. Betroffen davon sind dann entweder das Sehnenstück am Fersenansatz, die Sehne an sich oder das umgebende Gleitgewebe. Falsches Schuhwerk, falsche Lauftechnik, Überlastung und eine generelle Schwäche der Sehne werden dafür verantwortlich gemacht. Einer israelischen Studie zufolge soll auch die Außentemperatur einen statistisch bedeutsamen Einfluss auf Achillessehnenentzündungen haben, sodass das Verletzungsrisiko im Winter höher ist als im Sommer. Wissenschaftler gehen davon aus, dass Kälte die Gewebeschicht der dicht unter der Haut gelegenen Achillessehne zähflüssiger macht. Die Reibung und das Verletzungsrisiko nehmen dadurch zu.
Doch ob Sommer oder Winter Achillessehnen entzünden sich, wenn sie überlastet werden. Aus der Reizung entsteht ein Kreislauf. Die Achillessehne besitzt eine Sehnenscheide aus gut durchblutetem Bindegewebe. Bei Überlastung bekommt die Achillessehne kleinste Risse im Gewebe, die mit der Zeit wieder vernarben. Zuerst reiben sie nach Beginn des Laufens nur kurz schmerzhaft an der Sehnenscheide, diese erwärmt und weitet sich während der Bewegung und die Schmerzen verschwinden wieder. Wird weiter überlastet, bildet sich aber immer mehr Narbengewebe und die Entzündung kann chronisch werden. Das Risiko eines Risses erhöht sich, wenn vorher bereits Schädigungen der Sehne durch Überlastung vorgelegen haben. Unfallursache für einen Riss der Achillessehne ist dann in der Regel starke und schnelle Belastung, wenn vorher nicht richtig angewärmt worden ist.
Eine Dehnung der Wadenmuskel und gutes Aufwärmtraining macht dagegen die Gleitschicht geschmeidiger sowie die Sehnen belastbarer und mindert das Risiko für Achillesverletzungen. Zur Verletzungsvorbeugung sollte man in erster Linie auch auf passendes Schuhwerk achten, denn zu stark gedämpfte Laufschuhe belasten die Achillessehne übermäßig.
Im Falle einer Achillesverletzung spürt man meist ein unangenehmes Ziehen im Sehnenbereich, sowie sich eine mehr oder weniger stark ausgeprägte Schwellung, welche oft als Verdickung ertastbar ist. Hinzu kommt eine starke Druckempfindlichkeit der betroffenen Region. Zusätzlich kann das umgebende Gewebe gerötet sein und sich warm anfühlen. Bei einem Achillessehnenriss ist deutlich ein Knall hörbar, der Schmerz ist messerstichartig, es ist unmöglich auf den Zehen zu stehen und in der Nähe der Sehne ist eine Delle ertastbar. Am heftigsten sind die Schmerzen in der Regel morgens, direkt nach dem Aufstehen. Meist fallen die ersten Schritte besonders schwer und eine Belastung ist kaum möglich.
Die entzündete Sehne muss unbedingt geschont werden. Eine Therapie richtet sich nach dem Schweregrad der Verletzung. Zur Schmerzlinderung wird zunächst mit entzündungshemmenden Salben oder Medikamenten behandelt Bei physikalischen Therapieformen kommen kühlende Eispackungen und Gleitstromtherapie zum Einsatz und auch Dehnungsübungen der Wadenmuskulatur, insbesondere mit exzentrischen Übungen beeinflussen die Heilung positiv. Nur bei stark verkalten Sehnen mit chronischen Verlauf können veränderte Gewebeteile um die Achillessehne operativ entfernt werden.