Verkehrserziehung: Straßen für Kinder
Zuerst die gute Nachricht: In den Vergangenen 20 Jahren ist die Zahl der im Straßenverkehr getöteten Kinder in Deutschland um ein Vielfaches zurückgegangen. Die erschreckende Nachricht ist jedoch, dass auch im Jahr 2001 noch 228 Kinder unter 15 Jahren auf Deutschlands Straßen gestorben sind; über 42.732 kamen im Straßenverkehr zu Schaden. Dennoch ist der Unfalltod auf der Straße bei Kindern nach dem ersten Lebensjahr noch immer Todesursache Nummer eins.
Verkehrserziehung ist ein Teil der Gesamterziehung
Kinder dürfen nicht nur vor Unfallgefahren abgeschirmt werden, sondern müssen von Klein auf systematisch lernen, selbständig Gefahren zu erkennen und Risiken zu managen. Nur wer in komplexen und dynamischen Verkehrssituationen angemessen und vorausschauend reagieren kann, hat die Chance, diese Risiken auch zu bewältigen. Verkehrserziehung muss deshalb selbstverständlicher Bestandteil der alltäglichen Gesamterziehung sein.
Eltern tragen Verantwortung
Mobil sein bedeutet heute für viele, von ihren Eltern zu den diversen Freizeitaktivitäten chauffiert zu werden. Nicht selten sind Bewegungsmangel, fehlende motorische Kompetenzen und damit wiederum eine höhere Unfallgefährdung die Folge.
Der Deutsche Verkehrssicherheitsrat (DVR) und seine Mitglieder bieten in ganz Deutschland Veranstaltungen für Eltern und Vorschulkinder an. Diese Veranstaltungen zu den Themen "Kinder als Fußgänger" oder "Kinder als Radfahrer" finden meist in Kindergärten statt. In Gesprächskreisen können sich Eltern auch über die Gefahren in ihrem Wohnumfeld informieren und austauschen.
Verkehrsumfeld mitgestalten
Eine sinnvolle Verkehrserziehung darf heute nicht nur darauf abzielen, die Kinder für die alltäglichen Risiken kompetent zu machen. Sie muss sich auch dafür einsetzen, Kindern Bewegungsräume zu erschließen und ihnen darüber hinaus ermöglichen, einen sinnvollen Umgang mit Mobilität zu erlernen. In diesem Sinne werden auch die Angebote des Programms "Kind und Verkehr" weiterentwickelt. Es wird in Zukunft verstärkt Hilfestellungen für Eltern und Erzieher/-innen bereithalten, die sich für eine Verbesserung des Wohnumfeldes einsetzen möchten. Die Formen kindlicher (Spiel-)Mobilität werden dabei miteinbezogen und Fragen der Bewegungsförderung thematisiert.
Unfallprävention geht alle an
Das Programm "Kind und Verkehr" des Deutschen Verkehrssicherheitsrates (DVR) und seiner Mitglieder kann auf über 20 Jahre Präventionsarbeit zurückblicken. Zu den wesentlichen Programmzielen gehört die Anpassung der Verkehrswelt an kindliche Bedürfnisse - z. B. durch Verkehrsberuhigung oder kindgerechte Sicherung im Auto ebenso wie die Aufklärung der Autofahrer. In den Medien und im Fahrschulunterricht wird über die entwicklungsbedingten Verhaltensmöglichkeiten von Kindern im Straßenverkehr informiert und um eine entsprechende Fahrweise gebeten.
Infos unter: www.dvr.de