Venenleiden eine Volkskrankheit - vor allem im Sommer
Gerade in der heißen Jahreszeit machen sich Beschwerden in den Beinen bei vielen von uns unliebsam bemerkbar. Wer jetzt unter schweren, tauben, juckenden oder geschwollenen Beinen leidet, gehört mit ziemlicher Sicherheit zu den Millionen von Menschen in Deutschland, bei denen sich die Venen krankhaft verändert haben: Sie haben sich erweitert und sind dehnbarer geworden. In Folge davon schließen die Venenklappen nicht mehr richtig, und das Blut wird langsamer zum Herzen transportiert oder fließt sogar nach unten zurück. Dadurch erhöht sich der Druck in den Venen, und die Venenwände weiten sich noch stärker aus – ein Teufelskreis.
Die Hauptursache für das "Ausleiern" der Venen ist häufig eine erbliche Veranlagung, aber auch hormonelle Faktoren und das Alter spielen eine Rolle. Dazu kommen Risikofaktoren wie Übergewicht, Bewegungsmangel, überwiegend stehende oder sitzende Tätigkeiten, enge Kleidung, hohe Schuhe und das Rauchen.
Ein Venenleiden sollte unbedingt ernst genommen und behandelt werden, da es sich zu einer chronischen Erkrankung mit schwerwiegenden Folgen entwickeln kann. Der Gang zum Haus- oder Facharzt (Phlebologe) ist in jedem Fall anzuraten, aber es gibt auch eine Reihe von Maßnahmen, die von den Betroffenen in Eigenregie durchgeführt werden können, und die für Erleichterung sorgen. Dazu gehört eine gesunde Lebensweise mit viel Bewegung, Gewichtsabnahme, eine spezielle Venengymnastik, häufiges Hochlegen der Beine, die Anwendung von Kompressionsstrümpfen oder Kompressionsverbänden und die Behandlung mit natürlichen Arzneimitteln, die Rosskastanien-Extrakt enthalten. Auch wenn es zugegebenermaßen recht lästig sein kann: Gerade in den Sommermonaten ist es wichtig, regelmäßig Kompressionsstrümpfe oder Venenbinden zu tragen, um der Bildung von Wasseransammlungen in den Beinen entgegenzuwirken.
Durch Sport, Bewegung und körperliche Aktivitäten werden körpereigene Mechanismen aktiviert, die den Venen helfen und den Rückstrom des Blutes zum Herzen verbessern. Vor allem die Bewegung der Fuß- und Beinmuskulatur fördert den Blutabfluss. Deshalb ist Laufen in jedem Fall eine gute Therapie – egal ob wandern, walken oder joggen. Ebenfalls empfehlenswert sind Schwimmen und Fahrradfahren; Sportarten, bei denen die Gefahr einer Überanstrengung der Beine besteht, sollten dagegen gemieden werden.
Nicht nur an heißen Tagen tut eine kalte Dusche den Beinen gut. Man beginnt damit an den Füßen und führt den Wasserstrahl langsam aufwärts, zunächst an der Außenseite, dann an der Innenseite der Beine. Durch das kalte Wasser verengen sich die Gefäße und es kann weniger Blut in den Venen versacken. Dieselbe positive Wirkung hat Schwimmen, da der auf den Beinen lastende Wasserdruck die Venen komprimiert und damit den Abfluss des Bluts fördert. Ein Sommerurlaub an der See mit langen Strandspaziergängen und häufigen Schwimmeinlagen ist also auch für die Venen die reine Erholung. Bei der Ferienreise sollten Personen mit Venenproblemen auf ausreichend Bewegung achten. Das heißt: bei Autofahrten regelmäßig Pausen für ein paar Gymnastikübungen einlegen und in Flugzeug oder Bus wenigstens ab und zu einmal aufstehen und einige Schritte gehen.