Sehnerventzündung (Neuritis optica)

Sehnerventzündung (Neuritis optica)

Hinter dem Augapfel tritt der Sehnerv aus und überträgt die Lichtsignale von der Netzhaut ins Gehirn. Dort entsteht dann das fertige Bild. Der Sehnerv besteht aus etwa einer Million Nervenfasern. Und der kann sich entzünden. Ist die Entzündung an der Stelle, wo der Sehnerv in die Netzhaut übergeht, ist die Diagnose leicht zu stellen, weil der Augenarzt mit seinen Instrumenten ins Augeninnere blicken kann. Ist der Nerv erst hinter dem Auge befallen, ist die Diagnose wesentlich komplizierter und aufwendiger.


Die Sehnerventzündung ist eine recht häufige Erkrankung. Man merkt zunächst ein dumpfes Druckgefühl in einem Auge. Das Sehvermögen wird plötzlich schlechter und die Hin- und Herbewegungen des Auges sind schmerzhaft. Farben werden nicht mehr richtig wahrgenommen und die Patienten sehen oft Doppelbilder. Dann ist ärztliche Hilfe nötig, und zwar schnell.

Der Sehnerv verläuft wie jeder Nerv in einer engen Hülle. Bildet sich eine Entzündung, dann schwillt der Nerv an. Dieses Ödem wird aber von der Hülle zusammengedrückt und dabei werden immer mehr Nervenfasern gequetscht und auch zerstört. Dadurch verschlechtert sich das Sehvermögen weiter. Es kommt also darauf an, Entzündung und Schwellung rasch zu stoppen. Das funktioniert mit Kortison in vielen Fällen gut.

 

Die Entzündung des Sehnervs, der von der Netzhaut des Auges ins Gehirn zieht, kann verschiedene Ursachen haben: Infektionskrankheiten spielen hier eine Rolle, aber auch Autoimmunkrankheiten, also Angriffe des Körpers gegen eigene Strukturen. Auch als Begleiterscheinung einer Nasennebenhöhlenentzündung und bei der multiplen Sklerose findet man manchmal entzündliche Veränderungen des Sehnervs.


Je früher eine Behandlung beginnt, um so mehr kann vom Sehnerv gerettet werden.