Saisonal abhängige Depression
So bald die Tage kurz und die Nächte lang sind, verschlechtert sich bei vielen Menschen die Stimmung. Sie fühlen sich müde, schlapp und lustlos und kommen auf trübe Gedanken. Diese Tiefs vergehen meist ganz von selbst, bei manchen Personen lösen sie jedoch eine spezielle Form der Depression aus, die ernst genommen werden muss. Wer von Natur aus dazu neigt, eine Depression zu entwickeln, muss in der dunklen Jahreszeit deshalb besonders auf sich Acht geben und sollte sich nicht scheuen, rechtzeitig ärztlichen Rat einzuholen.
Die in der Fachsprache als saisonal abhängige Depression (SAD) bezeichnete Erkrankung, die auch als Winterdepression bekannt ist, betrifft rund ein Prozent der Bevölkerung. Wie bei anderen Depressionen auch, fühlen sich die Erkrankten traurig und antriebslos und leiden unter einem generellen Verlust an Lebensfreude und Unternehmungslust. Dazu kommen Symptome, die bei anderen Formen der Depression nicht auftreten: Die Betroffenen haben das Bedürfnis, mehr als sonst zu essen und zu schlafen.
Die genauen Ursachen für die Winterdepression sind noch nicht bekannt, man nimmt aber an, dass manche Vorgänge im Körper, zum Beispiel die Erzeugung von Botenstoffen im Gehirn, stark von der Sonneneinstrahlung beeinflusst werden. So ist das als Glückshormon geltende Serotonin im Winter weniger vorhanden als im Sommer. Durch Ausdauersport kann man das Gehirn auf natürliche Weise dazu anregen, diesen Botenstoff wieder vermehrt zu produzieren und damit einer beginnenden Depression vorbeugen.
Es gibt allerdings viele Patienten, bei denen Bewegung alleine nicht ausreicht, um sie aus ihrem Krankheitszustand zu befreien. Leider ist das Vorurteil, Depressionen seien keine "richtige" Krankheit immer noch weit verbreitet. Dabei kann sie sogar lebensbedrohlich werden, wenn der Erkrankte Selbstmordgedanken hat. Professionelle Hilfe ist bei dieser schweren Krankheit also besonders wichtig, zumal es sehr gute Behandlungsmöglichkeiten gibt. So wurden bei vielen Patienten mit einer Lichttherapie gute Ergebnisse erzielt. Die Lichttherapie gleicht den Mangel an Tageslicht in den Wintermonaten aus und wirkt so als Stimmungsaufheller. Die Patienten sitzen täglich eine halbe bis eine ganze Stunde vor einem speziellen Lichtgerät. Die hohe Intensität des Lichts beeinflusst über die Netzhaut des Auges das Gehirn und stimuliert dadurch den Hormonhaushalt. Mit der Lichttherapie sollte man keinesfalls auf eigene Faust experimentieren, sondern sie nur unter Anleitung eines erfahr