Papillenschwellung

Drucksteigernde Prozesse im Gehirn verursachen oft eine Stauungspapille. Bei einer Stauungspapillen bildet sich ein Ödem im Gewebe der Papille. Ödeme sind wässrige, schmerzlose Ansammlungen von Flüssigkeit im Gewebe. Die Blutgefäße der Papille sind geweitet. Es können sogar rund um die Papille kleine Blutungen auftreten. Die Papille wölbt sich recht deutlich vor und ihre Ränder sind unscharf. Durch eine Stauungspapille wird das Sehen nicht beeinträchtigt, allerdings ist der blinde Fleck vergrößert. Diese Vergrößerung läßt sich nachweisen.

 

Der Grund, warum raumfordernde Prozesse sich auf die Papille auswirken, liegt darin, daß der Sehnerv mit dem Subarachnoidalraum des Gehirns verbunden ist. Der Subarachnoidalraum ist der Spalt zwischen der Spinnwebenhaut und der weichen Hirnhaut. In diesem Spalt befindet sich eine Flüssigkeit, der Liquor. Treten im Bereich des Gehirns raumfordernde Prozesse, z. B. durch Tumore, Hirnhautentzündung, Gehirnblutungen, Zysten oder Schädelverletzungen etc. auf, so bildet sich ein erhöhter Hirndruck, der sich über den Subarachnoidalraum auf die Papille überträgt. Und auch bei langanhaltendem Bluthochdruck mit hohen diastolischen Werten, wie bei einer chronischen Nierenentzündung, kann auch eine Stauungspapille auftreten.

 

Die Therapie einer Stauungspapille richtet sich nach der Ursache. Häufig muß eine neurochirurgische Operation den Druck im Gehirn senken. Erst danach kann sich die Stauungspapille zurückbilden. Dieser Prozeß dauert oft mehrere Wochen.