Mund- und Zahnhygiene: Der Gesundheit auf den Zahn gefühlt
Tiefsitzende Ängste vor dem Zahnarzt sind weit verbreitet und in allen Altersschichten zu finden. Nicht immer sind es schlechte Erfahrungen, die zu diesen Ängsten geführt haben. Es scheint so, als ob manche Menschen fast mit diesen Ängsten auf die Welt gekommen sind. Sie gehören mit zum Grundwesen von einigen von uns. Das liegt daran, dass der Mundbereich ein sehr empfindsamer und heikler Bereich ist. "Jemandem die Zähne zeigen", bedeutet Verteidigung und Feindschaft. Mit den Zähnen können wir angreifen, uns aber auch verteidigen.
So wundert es nicht, wenn manche Menschen große Schwierigkeiten haben, gewissermaßen schutzlos ihrem Feind gegenüberzusitzen. Sie fühlen sich dem Zahnarzt einfach auf Gedeih und Verderb ausgeliefert. Sprechen Sie mit Ihrem Zahnarzt über Ihre Angst. Heute gibt es vielfältige Methoden (z. B. Hypnose) die helfen, die Angst in den Griff zu bekommen Zahnprobleme sind heute leider etwas Selbstverständliches geworden. Inzwischen leiden 98 % unserer Bevölkerung an Karies oder Zahnbetterkrankungen, und im Laufe seines Lebens gibt der Bundesbürger durchschnittlich EUR 12.500 für Zahnbehandlungen aus.
Was kommt nach dem Bohren ? Auf dem Markt werden heute sehr viele verschiedene Zahnwerkstoffe, d. h. Zahnersatzstoffe und Füllungsmaterialien angeboten. Bis heute ist das ideale Material, welches auch nur annähernd der natürlichen Zahnsubstanz gleichkommt, noch nicht gefunden worden. Bei jedem Stoff lassen sich sowohl positive als auch negative Eigenschaften finden. Es handelt sich hierbei vor allem um Kunststoffe, Zemente, Metalle wie Gold, Platin, Amalgam und Titan, sowie Porzellan. Erschwerend kommt hinzu, dass diese Materialien nicht einheitlich sind, sondern von den Herstellern nach verschiedenen Kriterien produziert werden. Man kann deswegen nicht pauschal sagen, dass Goldinlays bzw. Kunststofffüllungen gut oder schlecht für die Zähne oder den Organismus sind.
Es gibt alleine hundert verschiedene Goldlegierungen und noch mehr Kunststoffe. Die billigen Goldlegierungen enthalten viel minderwertige Metalle, wie Palladium, Zinn und Kupfer. Ferner gibt es die Möglichkeit, Porzellan zum Füllen der Löcher zu verwenden. Heute halten Keramikinlays fast so lange wie Edelgoldfüllungen und werden deshalb gerne als ein neutraler Füllstoff zu Gold hergestellt. Aber auch Keramik enthält einen nicht unproblematischen Zusatz: nämlich schwach radioaktive Substanzen. Die Frage nach der richtigen Zahnfüllung kann also nur individuell mit dem Zahnarzt zusammen beantwortet werden. Seit einigen Jahren ist allerdings die Diskussion um das Zahnfüllungsmaterial Amalgam wieder sehr heftig entbrannt.
Aus einem Merkblatt einer Verbraucherschutzorganisation ist sogar folgendes zu entnehmen: "Wer Karies hat, geht zum Zahnarzt. Der bohrt ein Loch in den Zahn und stopft Amalgam hinein. Amalgam ist viel verwendet, aber gefährlich! Es enthält 50 % Quecksilber, einen der heimtückischsten und giftigsten Stoffe, die es überhaupt gibt. Warum wohl, werden Sie sich fragen, wird einem Menschen dieses Gift in den Mund gestopft ?" Auch wenn Amalgam nach unserem heutigen Wissensstand als das schädlichste Material dargestellt wird, gibt es doch auch Menschen, denen es weniger ausmacht. Letztendlich muss uns klar sein, dass wir selbst für den Verschleiß und die Degeneration unserer Zähne verantwortlich sind. Wir müssen uns mit irgendeinem Zahnwerkstoff anfreunden, sonst bleibt uns nur die Wahl, ohne Zähne oder mit defekten Zähnen zu leben. Und dies ist auf jeden Fall nicht erstrebenswert. Wer sich die Amalgamfüllung nicht entfernen lassen möchte, oder sich erst mit dem Zahnarzt seines Vertrauen beraten möchte, soll die Freisetzung von Quecksilber aus den Füllungen mit Hilfe neuer, speziell entwickelter Zahncremes (aus der Apotheke) "langanhaltend" auf ein Minimum reduzieren können.