Entstehung eines Tumors in der Mundhöhle
Bösartige Erkrankungen stellen neben den Herz-Kreislauferkrankungen eine der wesentlichen Todesursachen in der heutigen Zivilisationsgesellschaft dar. Ebenso wie Herz-Kreislauferkrankungen werden ein Grossteil der Tumorerkrankungen durch besondere Lebensgewohnheiten in ihrer Entstehung gefördert. Der klassische Tumor der Mundhöhle ist hierbei das sogenannte Plattenepithelkarzinom. Als Vorstufe kennt man z. B. die Leukoplakie. Dieses ist eine weißliche Verfärbung der Mundschleimhaut.
Als Risikofaktoren für die Entstehung von Tumoren in der Mundhöhle sind dabei vor allen Dingen die Kombination von Alkohol und Rauchen festzuhalten. Als Reizfaktoren können aber auch z. B. scharfe Zahnkanten, abstehende Kronenränder oder auch schlechte Prothesen eine Rolle spielen. Das tückische bei diesen Erkrankungen besteht darin, dass sie oftmals nicht mit Schmerzen verbunden sind, sondern dem Patienten erst einmal gar nicht weiter auffallen. Er bemerkt dann eine zunehmende Schleimhautveränderung und oftmals sucht er sich dann eine naheliegende Erklärung z. B. eine Verletzung durch eine Fischgräte, eine scharfe Knochenkante o.ä. Hier ist es dann sehr wichtig, dass der behandelnde Hausarzt oder Zahnarzt dem der Patient von einer derartigen Veränderung berichtet, sofort eine Überweisung an den für die Therapie zuständigen Arzt, einen Facharzt für Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie, durchführt. Hier kann dann nach sorgfältiger Anamneseerhebung mit Abschätzung der bestehenden Risikofaktoren eine erste Untersuchung stattfinden.
Relativ rasch wird man dann eine Probeexzision, d.h. eine Gewebeprobe entnehmen, deren pathohistologische Aufarbeitung und Befundung dann die Diagnose bringt. Nach der histologischen Diagnose schließt sich dann die Mund-, Kiefer- und Gesichtchirurgische, die so genannte Staginguntersuchungen, an. Im Rahmen dieser Staginguntersuchungen wird festgestellt, ob der Tumor bereits Absiedlungen, sogenannte Metastasen gebildet hat und die anderen Organe betroffen hat.
Besonderes Augenmerk gilt hier den Lymphknoten im Bereich des Halses, weil sich hier oftmals die ersten Metastasen bilden. Wichtig ist auch die Untersuchung der Lunge und des Skelettsystems sowie der Leber, denn auch hier können Absiedlungen auftreten. Im Anschluss an diese Untersuchung beginnt dann die Therapie. Hierbei geht es zum einem um die chirurgische Beseitigung des bösartigen Tumors mit einem entsprechendem Sicherheitsabstand und zudem um die Ausräumung der Lymphknotenmetastasen.
Auch dieser Eingriff wird vom Facharzt für Mund-, Kiefer und Gesichtschirurgie in aller Regel im Rahmen eines stationären Aufenthaltes durchgeführt. Häufig wird man dann nach der gleichzeitig erfolgten Rekonstruktion des Gewebedefektes eine Radiochemotherapie durchführen, um auch eventuell verstreute im restlichen Körper befindliche Tumorzellen abzutöten. Neben dem Plattenepithelkarzinom der Mundhöhle unterscheidet man auch noch verschiedene Tumoren der Speicheldrüsen. Hier handelt es sich bei den bösartigen Geschwülsten vor allen Dingen um sogenannte adenoidzystische Karzinome. Daneben gibt es aber auch gutartige Geschwülste der Speicheldrüsen, die durch ein besonders langsames Wachstum auffallen.
Zusammenfassend lässt sich also für den Patienten sagen, das er immer dann wenn er eine Schleimhautveränderung oder Schwellung im Kopf-Halsbereich bemerkt, den Facharzt für Mund-, Kiefer-Gesichtschirurgie aufsuchen sollte, um eine rasche Therapie einzuleiten.