Mangelernährung im Alter oft unterschätzt
Fehl- und Mangelernährung sind zu einer der häufigsten und am wenigsten beachteten Krankheiten im Alter geworden. Ohne ein Mindestmaß an Energie und Nährstoffen kann unser Organismus seine körperlichen und geistigen Funktionen nicht aufrechterhalten; es drohen Schwächezustände und Störungen im Stoffwechsel mit ernsthaften Folgeerkrankungen. Liegt das Defizit an Nährstoffen darin begründet, dass insgesamt zu wenig gegessen wird, spricht man von einer quantitativen Mangelernährung, auch Unterernährung genannt. Hierbei wird der Energiebedarf des Menschen durch die Nahrung nicht gedeckt. Die qualitative Mangelernährung, in Fachkreisen Fehlernährung genannt, bedeutet eine Unterversorgung mit Vitaminen und Mineralien. Die Ursachen der Mangelernährung sind vielfältig: einseitige Ernährung, akute Erkrankungen, körperliche Schwäche bis hin zu vermindertem Geschmacksempfinden sowie Kau- und Schluckprobleme. Nicht zu vergessen die Appetitlosigkeit, ausgelöst durch psychische Störungen, Depressionen, Einsamkeit sowie Schmerzen. Die Folgen der Mangelernährung reichen von Antriebslosigkeit bis hin zu organischen Schäden, erhöhten Erkrankungsanfälligkeit und Verzögerung der Wundheilung. Sind die Ursachen des Mangelzustandes geklärt, kann mit einer Ernährungstherapie und Vorsorgemaßnehmen begonnen werden. Als wichtigste Maßnahmen muss das bestehende Nährstoffdefizit wieder hergestellt und der Appetit des Patienten angeregt werden. In manchen Fällen reicht aber eine Ernährungsumstellung auf energiereiche Kost nicht mehr aus. Hier helfen Nahrungsergänzungsprodukte in konzentrierter Form. Anbieten tun sich Trinknahrungen, die alle lebenswichtigen Nährstoffe enthalten. Aufgrund der neuen Arzneimittel-Richtlinie, die am 1. Oktober 2005 in Kraft getreten ist, wird Trink- und Sondennahrung im Bedarfsfall vom Arzt verordnet und von der Krankenkasse erstattet.