Lederhautentzündung der Augen (Episkleritis)
Da betrifft es dann die Lederhaut, das Weiße vom Auge. Sie umschließt den gesamten Augapfel. Sie ist eine derbe weißliche und ziemlich dicke Schicht, die fast ganz aus Bindegewebe besteht.
Wenn sich nur die oberflächliche Lederhautschicht entzündet, spricht man von einer Episkleritis. Ist die tiefere Lederhaut betroffen, dann ist das eine Skleritis. Diese Entzündung wird nicht von Bakterien oder Viren verursacht, sondern es ist eine Reaktion auf einen Angriff des eigenen Immunsystems. Eine Skleritis kann chronisch verlaufen und zu schwere Komplikationen führen. Dabei zeigt sich eine rötlich-bläuliche Verfärbung, die auch vorgewölbt sein kann, unter der Bindehaut. Auch tränt es ein bisschen und die Äderchen im Augenweiß sind erweitert. Wenn das Auge nicht sehr weh tut, ist es meistens eine oberflächliche Episkleritis. Bei sehr starken Schmerzen, und einem stark gerötetem Auge, handelt es sich meistens um die tiefe Form.
Das ist eine ernste Augenerkrankung, die nicht ganz ungefährlich ist. Weil auch die Lederhaut am hinteren Augapfel betroffen sein kann. Es ist dann möglich, dass auch die Netzhaut in Mitleidenschaft gezogen wird. Das führt dann zu einer verminderten Sehschärfe. Und die Schmerzen können ausstrahlen in die Schläfen und über die Augenbrauen. Bei der oberflächlichen Form wird das Auge mit künstlichen Tränen geträufelt. Meistens verschwindet das Problem dann in ein bis zwei Wochen von selbst. Aber bei der tiefen Form ist das anders. Hier sind entzündungshemmende Medikamente notwendig. Gegebenenfalls sogar Kortison in Tablettenform und in hoher Dosierung.
Häufig tritt eine Lederhautentzündung zusammen oder auch als Folge einer primären Erkrankung auf. Hierzu zählen vor allem Rheuma aber auch Morbus Crohn, Infektionskrankheiten, besonders Tuberkulose und Syphilis, Gicht und chronische Polyarthritis.
Bei der Behandlung der Lederhautentzündung ist es wichtig, die ursächliche Erkrankung zu finden, die dann gezielt behandelt werden muß. Die Skleritis selbst wird mit lokal angewandten Kortikosteroiden in Form von Augensalben oder -tropfen. Auch subkonjunktivale Injektion sind möglich.