Jetzt schon vor Zecken schützen
Das gefährliche an Zecken sind die Erreger, die von ihnen übertragen werden. Eine Infektion mit Frühsommer-Meningo-Enzephalitis (FSME) wie auch Borreliose kann zu unangenehmen Komplikationen führen. Die empfohlenen Abwehrmaßnahmen wie lange Kleidung und geschlossene Schuhe, Kopfbedeckung und Insektenababwehrmittel bieten den ersten Schutz zur Vorbeugung. Die Kleidung sollte möglichst hell sein, damit die darauf krabbelnden Zecken leicht zu erkennen sind. Alle freien Hautstellen sollten mit einem Zeckenschutzmittel behandelt werden. Wichtig sind vor allem die Stellen, an denen die Zecken von der Kleidung auf die Haut übergehen können. Doch Zecken beißen nicht sofort. Sie suchen sich erst einmal eine geschützte Stelle. Bevorzugt saugen sie in Körperfalten, Haarbereich des Kopfes, Kniekehlen, Achselhöhlen oder Genitalbereich.
Gefährdet sind vor allem Personen, die sich beruflich oder bei Freizeittätigkeiten in Risikogebieten, wie Wald, Wiesen und Felder aufhalten. Hierzu zählen Waldarbeiter und Förster genauso wie Wanderer, Kinder, Mountain-Biker, Jogger, Camper, Angler bis hin zu Pilzsammlern. Der Stechakt selbst dauert maximal 15 Minuten und ist durch den betäubenden Biss der Zecke schmerzlos. Unmittelbar nach dem Biss ist die Zecke als kleiner schwarzer Punkt sichtbar. Mit dem Zeckenspeichel gelangen eventuell darin enthaltene Krankheitserreger in den Wirt, gleichzeitig werden im Gewebe des Wirtes befindliche Erreger mit der Blutmahlzeit in den Zeckendarm gesaugt. Für eine Infektion mit dem FSME-Virus ist es dabei nicht notwendig, dass die Zecke längere Zeit Blut saugt, doch je länger die Zecke saugen kann, desto grösser ist die Wahrscheinlichkeit einer Erregerübertragung. Deshalb muss die Zecke so rasch wie möglich entfernt werden. Als gesichert gilt, dass sie vor der Entfernung nicht vorbehandelt werden sollte. Mit jeder Reizung von aussen bildet die Zecke vermehrt Speichel oder erbricht. Dadurch werden mehr Erreger ins Blut übertragen. Am besten erfolgt der Vorgang mit einer Pinzette oder einer speziellen Zeckenzange. Hierzu die Pinzette möglichst tief an der Haut ansetzen und die Zecke nach oben herausziehen. Nach der Entfernung sollte die Wundstelle gut desinfiziert und in den meisten Fällen einen Arzt aufgesucht werden.
Bei bis zu 30 % der Opfer treten nach einer Inkubationszeit von 3 bis 14 Tagen zunächst grippeähnliche Symptome mit mäßigem Fieber, Kopf- und Gliederschmerzen und Schwindelgefühl auf. Nach einem fieberfreien Intervall entwickelt jeder dritte Erkrankte Folgeerkrankungen wie die typische Hirnhautentzündung mit starken Kopfschmerzen und hohem Fieber, Gehirnentzündung, Rückfallfieber Lyme-Borreliose. Die FSME kann ursächlich nicht behandelt werden. Da lediglich die Symptome gelindert werden, können Sprach- und Bewusstseinstörungen, schlimmstenfalls dauerhafte Lähmungen die Folge sein, die bei etwa ein bis zwei Prozent der Betroffenen zum Tode führen.
Der einzige Schutz, den viele Menschen daher anwenden, sind Schutzimpfungen gegen die durch Zecken übertragene Krankheit. Die Grundimpfung umfaßt drei Teilimpfungen. Dabei werden zwei Impfungen im Abstand von ein bis drei Monaten verabreicht. Eine Nachimpfung erfolgt nach etwa einem Jahr. Der Impfschutz ist dann für mindestens drei Jahre wirksam. Alle drei bis spätestens fünf Jahre sollte eine Auffrischung erfolgen. Für Spontanurlauber besteht auch die Möglichkeit einer Schnellimmunisierung. Grundsätzlich besteht auch die Möglichkeit, Kinder ab dem ersten Lebensjahr gegen FSME impfen zu lassen.