Die Alzheimer-Krankheit verändert das Leben vieler Menschen
Die Erkrankung, die nach ihrem Entdecker Alois Alzheimer benannt wurde, bedeutet eine Störung oder sogar den Verlust zahlreicher Hirnfunktionen wie Gedächtnis, Orientierung, Sprache, Auffassungsgabe oder Urteilsvermögen und führt zu einer schleichenden Veränderung der Persönlichkeit, die im fortgeschrittenen Stadium ein selbständiges, unabhängiges Leben unmöglich macht.
Moderne medikamentöse Therapien können den Krankheitsprozess zwar nicht stoppen, aber verlangsamen. Sie verbessern die geistige Leistungsfähigkeit und stabilisieren die psychische Verfassung und Stimmungslage der Betroffenen. Um Gedächtnis, Orientierungsfähigkeit und Sprachvermögen so lange wie möglich aufrecht zu erhalten, werden so genannte Antidementiva eingesetzt. Psychische Begleiterscheinung der Erkrankung wie Stimmungsschwankungen, Unruhe, Reizbarkeit, Aggressivität, Angst und Schlafstörungen können durch Psychopharmaka gelindert werden.
Die nicht-medikamentösen Behandlungsformen der Alzheimertherapie fördern die geistigen, körperlichen und sozialen Fähigkeiten der Betroffenen. Sie sollen dem Patienten ermöglichen, länger aktiv zu bleiben und alltägliche Aufgaben alleine zu bewältigen. Am besten belegen die pflegenden Angehörigen Schulungskurse, die von Selbsthilfegruppen angeboten werden. Dort erhalten sie wichtige Hinweise für die Betreuung ihres Alzheimerkranken.
Mit einer Verhaltens- und Beschäftigungstherapie wird versucht, mit Hilfe spielerischer, handwerklicher oder gestalterischer Aufgaben die Alltagsfähigkeiten des Betroffenen zu erhalten. Einfache Tätigkeiten im Haushalt, beispielsweise das gemeinsame Tischdecken, geben dem Alzheimerkranken das Gefühl, etwas Sinnvolles zu tun und stärken sein Selbstwertgefühl. Bereits kleine Hilfestellungen und Lob können den Kranken zur Mithilfe motivieren. Das Singen altbekannter Lieder sowie das Malen von Bildern im Rahmen einer Musik- und Kunsttherapie weckt Erinnerungen, die therapeutisch genutzt werden können. Auch das gemeinsame Anschauen alter Fotoalben oder vertrauter Gegenstände, wie sie in der Biographiearbeit eingesetzt werden, können einen Zugang zu dem Kranken ermöglichen. Ziel der Milieutherapie ist es, ein vertrautes Umfeld für den Alzheimerkranken zu schaffen und ihn so weit wie möglich in das Familienleben zu integrieren. Wichtig ist dabei ein gleichbleibender Tagesablauf: Das Einhalten alter Gewohnheiten, wie zum Beispiel ein täglicher gemeinsamer Spaziergang, sowie feste Essens- und Schlafenszeiten geben dem Kranken Sicherheit.
Die Last der Krankenpflege sollte auf mehrere Schultern verteilt sein. Außer Familienangehörigen, Freunden und Nachbarn kommen dafür auch ehrenamtliche Mitarbeiter von Hilfsorganisationen in Frage. Professionelle Hilfe bei der Betreuung und Pflege der Patienten leisten ambulante Pflegedienste sowie Pflegezentren, die Tages- und Kurzzeitpflege anbieten. Auch der Austausch mit anderen Betroffenen in Selbsthilfe- und Angehörigengruppen kann eine Entlastung bedeuten.