Chronische Lichtschäden durch Sonne
Exzessive UV-Belastung in Beruf und Freizeit sowie der Bräunungskult führen seit Jahren in Abhängigkeit vom Hautbräunungstyp zu einer dramatischen Zunahme von chronischen Lichtschäden und lichtbedingten bösartigen Hauttumoren.
Nach Schätzungen könnte bei regelmäßiger Anwendung eines Lichtschutzmittels mit Faktor 30 während der ersten 18 Lebensjahre das spätere Auftreten von Hauttumoren um 80 Prozent gesenkt werden. So können durch eine Schädigung der pigmentbildenden Zellen (Melanozyten) sowohl helle Flecken, als auch eine verstärkte Pigmentbildung im Sinne von Sonnenflecken (Altersflecken) auftreten.
Aus einem bereits bestehenden Sonnenfleck oder geschädigtem Pigmentmal kann sich das Melanom entwickeln, aufgrund seiner Metastasierungstendenz eine der gefährlichsten Krebsarten überhaupt.
Aus lichtgeschädigten Hornzellen (Keratinozyten) können sich sowohl Lichtkrusten (initialer Hautkrebs) als auch Basalzellkarzinome und Plattenepithelkarzinome entwickeln. Lichtbedingte feine Äderchen (Teleangiektasien) an Gesicht, Hals und Dekollete sind Ausdruck einer Schädigung des Hautbindegewebes. Die vorzeitige Faltenbildung entsteht durch die zunehmende Zerstörung von kollagenen und elastischen Bindegewebsfasern. Sie kann sich in feinen, zigarettenpapierartigen Fältchen, aber auch in gröberen bis groben, rautenartigen Falten und Furchen (Cutis rhomboidalis) zeigen. Eine gelbliche Einfärbung des Hautbindegewebes, die als senile Elastose bezeichnet wird, entsteht als Folge einer Degeneration der elastischen Fasern.
Dem Hautarzt stellen sich chronisch lichtbedingte Hautveränderungen oft als ein "buntes Bild" aus Pigmentflecken, Aufhellungen, vorgealterter Haut, lichtbedingten Äderchen, Faltenbildung, Lichtkrusten und anderen Veränderungen dar. Für die Untersuchung und Diagnosestellung sind gute Lichtbedingungen, ggf. Lupenverstärkung und zur Erkennung von Feinheiten die Auflichtmikroskopie erforderlich. Chronische Lichtschäden sind heute prinzipiell vermeidbar. Einmal eingetreten, stellen sie für den Betroffenen oft nicht nur ein ästhetisches Problem dar, sondern erhöhen das Risiko für die Entstehung von Hautkrebs. Eine rechtzeitige hautärztliche Aufklärung und Hautkrebsvorsorge kann deshalb nicht früh genug beginnen und sollte einmal jährlich durchgeführt werden.