Bluthochdruck (Arterielle Hypertonie) vermeiden
Bluthochdruck ist eine krankhafte Steigerung des Drucks in den Arterien auf einen systolischen Wert von über 140 mmHg und eine diastolischen Wert über 90 mmHg. Der Blutdruck wird an den Schlagadern, bevorzugt am Oberarm oder Oberschenkel gemessen und gilt in Deutschland als Volkskrankheit.
Bluthochdruck ist ein großer Risikofaktor für Gefäßerkrankungen, Nierenschwäche und Herzschwäche. Bei den meisten Menschen hat der Bluthochdruck keine erkennbare Ursache. Mediziner sprechen hier von essentielle oder primäre Hypertonie. Nur bei einem von zehn Patienten entsteht der Bluthochdruck durch Veränderungen in bestimmten Bereichen des Körpers. Risikofaktoren, wie familiäre Neigung zu erhöhtem Blutdruck, Übergewicht, Bewegungsmangel, Stress und hoher Salzkonsum begünstigen die Entstehung des Bluthochdrucks. Überdurchschnittlich tritt die primäre Hypertonie in Zusammenhang mit anderen Erkrankungen wie Übergewicht, Typ 2-Diabetes, hohen Blutfettwerten und Gicht auf.
Mediziner sprechen dann vom Metabolischen Syndrom. Die sekundäre Hypertonie ist die Folge einer anderen Erkrankung. Dazu zählen am häufigsten Erkrankungen der Nieren (Verengungen an den Nierenarterien oder chronische Nierenleiden) oder Veränderungen im Hormonhaushalt.
Warum ist ein zu hoher Blutdruck schädlich?
Die meisten Krankheiten fallen dadurch auf, dass sie Beschwerden auslösen. Von einem zu hohen Blutdruck merken Sie anfänglich häufig nichts. Trotzdem schädigt der andauernd hohe Druck in den Arterien sowohl das Herz als auch die Gefäße. Die flexible Gefäßwand wird starrer und es entwickelt sich eine Gefäßwandverkalkung bzw -verengung (so genannte Arteriosklerose). Dadurch werden auf längere Sicht vor allem Gehirn (im Sinne einer Hirnleistungsstörung durch viele kleine Schlaganfälle), Niere (Nierenversagen), Herz (Herzkranzgefäßerkrankung, KHK) und Augen geschädigt. Oft ist es nicht alleine der Bluthochdruck, der Ihre Gesundheit schädigt, sondern es wirken verschiedene Risikofaktoren zusammen. Je mehr Risikofaktoren, desto größer ist das Risiko z. B. für einen Herzinfarkt oder einen Schlaganfall. Erst die geschädigten Organe senden erste Warnhinweise des Bluthochdruckes mit Symptomen wie Kopfschmerzen, Schwindelgefühl, Nasenbluten, Brustschmerzen, Nervosität und Kurzatmigkeit.
Wie wird Bluthochdruck diagnostiziert?
Die wichtigste Untersuchung sind regelmäßige Blutdruckmessungen bzw. Langzeitdruckmessungen. Weitere Untersuchen des Blutes sowie des Urins im Labor dienen der Abgrenzung des primären zum sekundären Bluthochdruck. Elektrokardiogramm (EKG) sowie Ergometrie = Belastungs-EKG zählen auch zu häufig angewandten Untersuchungstherapien.
Wie wird Bluthochdruck behandelt?
Zunächst wird versucht mit Allgemeinmaßnahmen wie regelmäßiger körperlicher Belastung, Gewichtsreduktion und Einschränkung des Salzkonsums den Blutdruck mit Hilfe der Medikamenteneinnahme zu senken. Einige Risikofaktoren können auch selbst beeinflusst werden, wie Zigaretten- und Alkoholkonsum, Bewegungsmangel, starke Anspannungen und Stress. Falls medizinische Behandlung erforderlich ist, muss diese meist lebenslang eingehalten werden.
Trügerischerweise fühlen sich Patienten mit hohem Blutdruck oft eher wohl, lebendiger als nach einer Absenkung in einen normalen Bereich. Trotzdem ist die Senkung des Bluthochdrucks notwendig, um Folgeerkrankungen vorzubeugen.
Am häufigsten führt chronischer Bluthochdruck zu einer Arterienverkalkung. Diese ist mit steigendem Alter ein natürlicher Prozess, der durch Bluthochdruck jedoch beschleunigt wird. Zu möglichen Folgen der Arterienverkalkung gehören der Schlaganfall, der Herzinfarkt und auch die Erblindung.
Wird erhöhter Blutdruck nicht behandelt, steigt das Risiko für Folgeschäden.
Mit der eigenen Mithilfe und mit einer guten Medikamentenbehandlung können die Spätfolgen der Hochdruckerkrankung weitgehend verhindert oder verzögert werden. Entscheidend dabei ist: ein erhöhter Bluthochdruck darf nicht als unbedeutender Messwert abgetan, sondern er muss als Krankheit ernst genommen werden.