Asthma und Sport
Das Asthma bronchiale ist eine chronische Entzündung der Atemwege, die vor allem durch sporadisch wiederkehrende Episoden von Atemnot, nächtliche Hustenanfälle und eine unter Umständen keuchende Atmung gekennzeichnet ist. Diese Symptomatik, vor allem aber die Luftnot, kann bei körperlichen Belastungen verstärkt auftreten. Das ist der Hauptgrund dafür, dass die meisten Asthma-Patienten eine sportliche Betätigung vermeiden, obwohl Asthmatiker durch regelmäßiger Sport und körperliche Belastung ihre Leistungsfähigkeit verbessern, die Atemmuskeln stärken und ihre Ausdauer steigern können. Vor allem sportliche Tätigkeiten in Form von Ausdauersport, verbessert die Atemleistung und hebt jene Belastungsschwelle an, bei der das so genannte Anstrengungsasthma auftritt.
Regelmäßig Sport treibende Asthmatiker zeigen nicht nur eine signifikante Verbesserung hinsichtlich der Leistungsdiagnostik, sondern profitieren auch von einer größeren Sauerstoffaufnahme in die Muskulatur. Ihr Stoffwechsel wird angeregt, und das körperliche und geistige Wohlbefinden bessert sich nachweislich. Neben den allgemeinen positiven Wirkungen verbessert ein gezieltes Training der Brustmuskulatur die Funktion der Atemmuskeln und macht die Atmung effizienter. Auch von Koordinationstraining können asthmakranke Patienten profitieren. Das Training allerdings muss gut geplant sein. Es geht vor allem darum, durch die richtigen Rahmenbedingungen ein Anstrengungsasthma zu vermeiden.
Die Patienten kommen jedoch nur in den Genuss all dieser Vorteile, wenn eine gute medikamentöse Einstellung des Asthma bronchiale den Sport auch komplikationslos möglich macht. Trotz der positiven Auswirkungen des körperlichen Trainings bleibt eine regelmäßig durchgeführte medikamentöse Asthma-Therapie deshalb unabdingbar. Nur sie kann die für den Ausdauersport notwendige Sauerstoffzufuhr in ausreichendem Maße gewährleisten.
Patienten mit Anstrengungsasthma entkommen der Atemwegsobstruktion nicht etwa dadurch, dass sie die körperliche Belastung vollständig zu vermeiden versuchen. In den meisten Fällen ist eine Atemnot nach Beginn einer körperlichen Anstrengung auf einen schlechten Trainingszustand zurückzuführen. Ein mangelnder Trainingszustand führt vielmehr immer schneller zu erhöhter Atemarbeit bzw. Hyperventilation selbst bei stets niedrig werdender Belastungsstufe. Gleichzeitig geht damit ein Absinken der Schwelle einher, an der das Anstrengungsasthma ausgelöst wird. Ein regelmäßiges Training erhöht diese Schwelle hingegen, ohne gleichzeitig die Hyperreaktivität der Bronchialschleimhaut zu verschlechtern.
Ausdauersportarten mit zyklischen Bewegungsformen sind dann zu bevorzugen, wenn die allgemeine Ausdauer verbessert sowie Atmung und Asthma beeinflusst werden sollen. Die anzustrebende Pulsfrequenz sollte 60 bis 70 Prozent der maximalen Herfrequenz sein. Zu den empfohlenen Sportarten zählen Schwimmen, Joggen, Radfahren sowie Walking. Die Teilnahme an Wettkämpfen in diesen oder anderen Sportarten inklusive des notwendigen Trainings sind nicht grundsätzlich verboten. Voraussetzung ist allerdings dass das Asthma konsequent und systematisch behandelt und kontrolliert wird. Auch Krafttraining ist unter den gleichen Voraussetzungen zulässig.
Grundsätzlich können alle Asthmatiker, auch Kinder und Jugendliche, Sport treiben, sofern gewisse Regeln berücksichtigt werden. Vor jedem Training vorbeugend eine Dosis eines schnell wirkenden bronchienerweiternden Medikaments inhalieren. Empfehlenswert ist ein allmähliches Aufwärmen zu Beginn des Trainingsprogrammes und auf eine ausreichende Anzahl von Refraktärperioden während des Sports ist zu achten.
Bevor allerdings mit dem Sport begonnen wird, sollte man sich vergewissern, den körperlichen Anstrengungen gewachsen zu sein. Hierzu dient eine gründliche Untersuchung von dem Haus- oder Facharzt, wozu ein ergometrischer Belastungstest gehört. So läßt sich der Trainingszustand besser beurteilen, außerdem ist der Test eine gute Grundlage für die Trainingsberater.