Weltnierentag 2011 am 10. März
Einmal im Jahr veranstaltet die Deutsche Nierenstiftung die bundesweite Nierenwoche. Durch eine Vielzahl von Veranstaltungen werden wichtige Themen rund um das Organ Niere in das öffentliche Bewusstsein gerückt. Örtliche Nierenzentren in Kooperation mit Zuweisern, Apotheken und Selbsthilfegruppen laden zu Vorträgen ein und gestalten Tage der offenen Tür. Die kommende Nierenwoche findet vom 12. bis 19. März 2011 statt. Das Motto lautet: "Nierenschutz ist Herzenssache"
Rund ein Drittel aller Nierenkrankheiten gehen auf das Konto von Diabetes - und derzeit werden etwa 90.000 Patienten mit einer Nierenersatztherapie, also Dialyse oder Transplantation versorgt! Etwa 20-40 Prozent aller Diabetiker entwickeln im Laufe ihres Lebens Nierenschäden. Das bedeutet, dass Diabetiker eine Hochrisikogruppe bilden. Erfolgt keine fachärztlich-nephrologische Betreuung, steuern diese Patienten häufig unbemerkt auf die chronische Niereninsuffizienz zu, d.h. die Nieren versagen dann dauerhaft ihren Dienst und eine Nierenersatztherapie (Dialyse/Transplantation) wird erforderlich. Das gilt insbesondere für Diabetiker, bei denen der Blutzucker schlecht oder gar nicht eingestellt ist - sei es, weil sie ihre Diät- und Therapievorschriften nur sehr lax einhalten oder weil sie ggf. gar nicht wissen, dass sie einen Diabetes haben. Die Dunkelziffer von Diabetes ist auch in den westlichen Industrieländern hoch, weshalb jeder Erwachsene regelmäßig einen Blutzuckertest durchführen lassen sollte. Der ist auch im Vorsorgepaket der gesetzlichen Krankenkassen enthalten und kann im Rahmen der "Check- up 35 Untersuchung" beim Hausarzt durchgeführt werden. So kann ein Diabetes frühzeitig erkannt und möglichen Folgeerkrankungen vorgebeugt werden.
Eine solche Folgeerkrankung ist die chronische Nierenkrankheit: Denn wenn der Blutzuckerspiegel dauerhaft erhöht ist, schadet dies den Blutgefäßen. Sie verengen sich, was auch zur Folge hat, dass das Nierengewebe nicht mehr ausreichend mit Sauerstoff und Nährstoffen versorgt wird - Zellen sterben ab. Auch in den Nieren gibt es Millionen feinster Blutgefäße, die dann absterben. Je weniger gesundes Nierengewebe vorhanden ist, umso schlechter können die Nieren ihre Aufgaben erfüllen. Die Häufigkeit einer Nierenschädigung steht im Zusammenhang mit Dauer und Einstellung des Diabetes: Je länger der Diabetes besteht und je schlechter der Blutzucker eingestellt ist, umso höher wird das Risiko einer Nierenbeteiligung.
Doch Vorbeugung ist möglich! Diabetikern wird empfohlen, jährlich einen "Nieren-Check" (Test auf Albuminurie und Bestimmung des Kreatininwerts) durchführen zu lassen. Bei einer rechtzeitigen Erkennung und Behandlung der Nierenerkrankung lässt sich das Fortschreiten des Nierenfunktionsverlusts oftmals gut aufhalten. Und natürlich ist die richtige Blutzuckereinstellung, aber auch die strikte Kontrolle des Blutdrucks (ein weiterer Risikofaktor für die Nierenkrankheit!) das A und O bei der Vorbeugung einer durch Diabetes bedingten Nierenerkrankung.
Mit zahlreichen Veranstaltungen hat sich die Nierenwoche zu einer der wichtigsten Informations- und Präventionswochen in Deutschland entwickelt, und so gibt es kaum noch ein Nierenzentrum, das sich nicht aktiv an der Nierenwoche beteiligt - sei es durch einen Tag der offenen Tür, durch öffentliche Vorträge, Patientenseminare oder besondere Benefiz-Aktionen. Im Veranstaltungskalender der deutschen Nierenstiftung sind Aktionen und Events zur Nierenwoche aufgeführt.