Meningitis Teil II: Vorsicht Zecken!
Meningitis Teil II: Vorsicht Zecken !
Den kleinen Vampiren einen Stich voraus
Sie lauern am Boden, im Unterholz, in Sträuchern, Büschen oder Gräsern.
Sie warten auf Wirte, um zu blutsaugenden Taten zu schreiten. Sie stechen
zu und können bis zu 10 Tagen saugen, ehe sie freiwillig von ihren
Opfern ablassen.
Eine weibliche Zecke benötigt, zwecks Bildung des Nachwuchses, weitaus
mehr Blut als die männlichen Vertreter - ein vollgesogenes Zeckenweibchen
wiegt 200 mal so viel wie ein ungesogenes.
Für den Menschen von Bedeutung ist vor allem die Familie der Schildzecken.
Allen voran der "gemeine Holzbock". In dieser Rolle erlangte die Zecke zweifelhafte
Berühmtheit als Überträgerin von Krankheiten auf Mensch und Tier. Denn ist eine Zecke
mit Krankheitserregern infiziert, so kann ein an sich harmloser Zeckenstich verheerende
Auswirkungen haben.
Krank durch Zeckenstich: FSME & Borreliose
In Deutschland sind zwei durch Zecken übertragbare Erkrankungen von Bedeutung:
Einerseits die von Bakterien ausgelöste Borreliose und andererseits die so
genannte Frühsommer-Meningoenzephalitis, eine Hirnhautentzündung, die
durch Viren ausgelöst wird.
Lange Zeit galten Förster, Jäger, Wald- und Landarbeiter als besonders gefährdet,
an dem FSME-Virus zu erkranken. Seit der Verfügbarkeit eines entsprechenden
Impfstoffes sind diese Zeiten jedoch vorüber. Heute kommen etwa 90 Prozent aller
FSME-Patienten in ihrer Freizeit mit dem Zecken-Virus in Kontakt. Hierfür
prädestiniert sind allerdings bestimmte Risiko-Regionen, die so genannten
Endemiegebiete. Für Deutschland trifft das vor allem auf Bayern und Baden-
Württemberg zu sowie manche Gebiete in Hessen, Rheinland-Pfalz und
Thüringen. Dieses Jahr hat das Robert Koch-Institut, die oberste Behörde
Deutschlands, die sich mit der Verbreitung von Krankheiten befasst, zehn
neue Risikogebiete für Deutschland ausgewiesen. Gleichzeitig wurde
gemeldet, dass für das Jahr 2001 so viele FSME-Erkrankungen gemeldet
wurden, wie schon seit acht Jahren nicht mehr.
Anzeichen einer FSME
Im typischen Fall ist eine FSME durch einen zweiphasigen Krankheitsverlauf gekennzeichnet. Zunächst beginnt sie mit Fieber, Kopf- und Gliederschmerzen und gleicht einer Sommergrippe. Möglicherweise beschränkt sich die Krankheit auf diese Symptome und ist damit bereits überstanden. Bei einem Teil der Erkrankten befällt das Virus jedoch das zentrale Nervensystem. In diesem Falle äußert sich die mildeste Form in einer Hirnhautentzündung (hohes Fieber, Nackensteifigkeit, Erbrechen etc.), die in der Regel gleichfalls nach wenigen Tagen folgenlos abheilen kann. Die schwerste Form einer FSME zeigt sich in einer Gehirn- oder Rückenmarksentzündung, die sich neben den Symptomen einer Hirnhautentzündung auch durch Bewusstseins-, Sprach- und Schluckstörungen sowie massiven Lähmungserscheinungen äußern kann.
Derzeit gibt es noch keine ursächliche Therapie gegen FSME. Ist sie einmal ausgebrochen, können nur noch die Symptome gelindert werden. Folglich sollte eine Infektion gezielt verhindert werden. Effektiven Schutz bietet eine FSME-Impfung, welche auf drei Teilimpfungen basiert, wobei die ersten beiden im Abstand von 21 Tagen vorgenommen werden können. Danach ist eine Schutzrate von über 95% gewährleistet. Nach zwölf Monaten erfolgt die dritte Impfung, die einen hohen Schutz für mindestens drei Jahre gewährt.
Die bakterielle Borreliose
Während FSME-Viren in der Speicheldrüse der Zecken sitzen, befinden sich Borrelien zunächst im Mitteldarm. Das hat zur Folge, dass FSME-Viren direkt mit dem Stechakt auf das Opfer übertragen werden. Bei Borrelien dagegen wird davon ausgegangen, dass sie erst zu einem späteren Zeitpunkt, während des Saugaktes, in den Wirt gelangen. Und: Da es in Europa noch keinen Impfschutz gegen Borreliose gibt, kann eine Infizierung nur durch eine schnelle Entfernung der Zecke weitgehend ausgeschlossen werden.
Eines der wenigen charakteristischen Symptome einer Borreliose ist die Wanderröte, eine ringförmige Hautrötung, die rund um die Einstichstelle der Zecke, aber auch an anderen Körperstellen auftreten kann. Des Weiteren können Gesichtslähmungen, Abgeschlagenheit sowie Herzprobleme und im Spätstadium beispielsweise Gelenkentzündungen auftreten.
Doch da die Borreliose eine bakterielle Erkrankung ist, lässt sie sich prinzipiell gut behandeln.
Vor allem im Frühstadium auftretende Symptome werden mit Antibiotika einfach und unproblematisch therapiert.
Weitere Infos finden Sie unter: www.zecke.de