Mehr Fisch als Fleisch
Eine Ernährungsumstellung unterstützt die Rheumatherapie
Rheumakranke sind vielen Einschränkungen unterworfen. Angeschwollene Gelenke und starke Schmerzen erschweren selbst alltägliche Handgriffe. Zur Unterstützung der medikamentösen und physikalischen Therapie sollten Rheumapatienten auf eine richtige Ernährung achten. Diese kann die entzündungsbedingten Schmerzen lindern und den Bedarf an Schmerzmitteln verringern.
Eine Rheumatherapie besteht aus drei Grundpfeilern:
Die medikamentöse Behandlung mit so genannten Basismedikamenten ist unumgänglich, um die fortschreitende Gelenkzerstörung aufzuhalten. Hinzu kommen Schmerzmittel, die die entzündungs-bedingten Schmerzen lindern. Die zweite Säule der Rheumatherapie bilden die physikalischen Maßnahmen wie Kälte-, Ergo- und Bewegungstherapie. Sie stärken die Muskulatur und erhalten die Funktion sowie die Beweglichkeit der Gelenke. Eine rheumafreundliche Ernährung, die auf Fisch und Geflügel sowie Obst, Gemüse und Vollkornprodukte setzt, stellt die dritte Säule dar. Sie kann unterstützend dazu beitragen, die Entzündungsprozesse in den Gelenken und die hiermit verbunden Beschwerden zu mindern. Darüber hinaus hilft eine solche Ernährung das Gewicht zu reduzieren und damit die Gelenke zu entlasten.
Fett- und eiweißarme Kost
Wissenschaftliche Studien haben gezeigt, dass in tierischen, fettreichen Nahrungsmitteln Stoffe enthalten sind, die die Entzündungen der Gelenke zusätzlich fördern. Dazu gehört die Arachidonsäure, eine Omega-6-Fettsäure, die als Ausgangsstoff für entzündungsfördernde Botenstoffe dient. Durch eine verringerte Aufnahme arachidonsäurehaltiger Nahrungsmittel kann dem Körper gezielt der Baustoff für diese Botenstoffe entzogen und hierdurch das Ausmaß entzündlicher Gelenkreaktionen gemindert werden. Fleisch und Wurst sollte daher bei Rheumakranken höchstens ein- bis zweimal die Woche auf den Tisch kommen und Eier sowie Innereien möglichst ganz vom Speiseplan gestrichen werden. Anstelle von Vollfettprodukten bieten sich fettreduzierte Milchprodukte an, die weniger Arachidonsäure enthalten.
Viel Fisch
Wichtigster Gegenspieler der Arachidonsäure ist die Eicosapentaensäure (EPA), eine Omega-3-Fettsäure. Sie hemmt die Bildung von Entzündungsvermittlern und kann somit zur Linderung der Gelenkschmerzen beitragen. Omega-3-Fettsäuren sind in frischen Seefischen wie Hering, Lachs, Makrele sowie in hochwertigen Pflanzenölen wie Weizenkeim-, Raps-, Lein- und Walnussöl enthalten. Mindestens zwei Mahlzeiten mit fettem Seefisch sollten pro Woche verzehrt werden.
Reichlich Obst und Gemüse
Bei Gelenkentzündungen werden neben Botenstoffen auch vermehrt schädliche Sauerstoffverbindungen, so genannte Radikale, freigesetzt. Antioxidanzien wie die Vitamine C und E tragen dazu bei, die Wirkung dieser Radikale zu neutralisieren. Daher haben Rheumatiker einen besonders hohen Bedarf an diesen Vitaminen: Häufig haben sie niedrigere Vitamin-E- und Zink-Spiegel als Gesunde, obwohl ihr Körper diese Mikronährstoffe besonders dringend benötigt. Daher gehören bei Rheumapatienten täglich frisches Obst und Gemüse sowie Vollkornprodukte auf den Speiseplan.