Intensiver Lippenschutz beugt vor
Fast hatte man sich bereits damit abgefunden, dass das spätherbstliche Wetter mit relativ milden Temperaturen und viel Regen andauern würde, doch nun hat er doch noch Einzug gehalten: der Winter mit Kälte und mit Schnee.
Trockene Kälte gilt zwar allgemein als "gesund", unsere Haut jedoch ist auch bei derartigen Witterungsbedingungen erheblichen Belastungen ausgesetzt. Dies gilt vor Allem für die Hände und das Gesicht. Dort sind es insbesondere die außerordentlich empfindlichen Lippen, deren Oberfläche ständig aggressiven Einflüssen ausgesetzt ist. Sie können ihren Fettgehalt nicht selbst regulieren, da sie kaum Talgdrüsen besitzen. Rauhe, spröde, aufgesprungene und in extremen Fällen sogar eingerissene Lippen sind an der Tagesordnung
Dabei setzen nicht nur Wind und Kälte unserer Haut zu, sondern auch die Sonne. Besonders auf den Skipisten in höher gelegenen Gegenden ist die Gefährdung durch UVB-Strahlen deutlich größer. Darüberhinaus wird dieser Effekt aufgrund der Reflektion durch den Schnee noch verstärkt. Viele Menschen greifen in dieser Zeit zu Fettstiften, um den Lippen so den benötigten Schutz zu bieten. Doch nur allzu oft wird dadurch das Gegenteil erreicht. Viele dieser Stifte sind nämlich auf der Grundlage von Paraffinen und Mineralölen aufgebaut. Diese Inhaltsstoffe bilden auf der Haut einen Film, durch den der Feuchtigkeitsgehalt der Lippen eingedämmt wird. In der Folge nimmt der Feuchtigkeitsbedarf zu, man fettet nach und schon ist ein Kreislauf in Gang gesetzt, der regelrecht zur Sucht führen kann.
Eine weitere Gefährdung liegt darin, dass starke Sonneneinstrahlung die Herpesbildung an der Lippe begünstigt. Kaum jemand bleibt davon völlig verschont. Etwa 90% aller Erwachsenen hatten schon einmal Kontakt mit Lippenherpes. Allerdings haben es die meisten nicht bemerkt, da die Krankheit nie ausgebrochen ist. Bei aufgerissenen Lippen jedoch haben die Erreger allzu leichtes Spiel. Immerhin lassen sich die Qualen der lästigen Herpesbläschen durch gezielte Vorbeugungsmaßnahmen vermeiden. Zunächst muss die Haut vor zuviel intensiver Sonne geschützt werden. Beim ersten Kribbeln und Jucken sollte eine Herpessalbe aufgetragen werden. Ist diese nicht zur Hand, hilft hochprozentiger Whisky – äusserlich angewendet. Dies mildert den Verlauf der Infektion erheblich. Wenn die Bläschen bereits da sind, lindern Medikamente mit Melissenextrakt oder Zinksulfat die Schmerzen.
Diese Ratschläge zur Vorbeugung gelten in besonderem Maße für "Pisten-Freaks" und Sonnenanbeter in Gletscherhöhen. Speziell die Lippen sollten ständig mit einem Sun-Blocker-Stift eingecremt werden. Dabei ist ein Lichtschutzfaktor von 20 angebracht. Um den vorher erwähnten Kreislaufeffekt zu vermeiden, sollte man bei der Wahl des Lippenschutz- und Pflegestifts auf die Inhaltsstoffe achten. Erdölsubstanzen und chemische Fette sollten unbedingt vermieden werden. Als empfehlenswert gelten dagegen beispielsweise pflanzliche Pflegeöle, natürliches Bienenwachs und Stoffe mit entzündungshemmender, desinfizierender und pflegender Wirkung. Sie sorgen dafür, dass die empfindliche Lippenhaut nicht austrocknet und deren Fettgehalt reguliert wird. So haben es Krankheitserreger sehr viel schwerer, in den Körper zu gelangen. Das sieht nicht nur ästhetischer aus, es erspart auch viel Pein.
Dank rechtzeitiger und sinnvoller Vorbeugung bleibt das Wintervergnügen uneingeschränkt