Fit für die Schlittenfahrt

Fit für die Schlittenfahrt

Immer mehr Kinder und Erwachsene zieht es auf den Rodelhang, denn wo ein Hügel ist, ist auch ein Schlittenhang. Schlittenfahren ist ein unkompliziertes Freizeitvergnügen für die ganze Familie. Der Schlitten ist schnell aus dem Keller geholt, die nächste Rodelpiste schnell erreicht. Die Bewegung in der klaren, kalten Winterluft tut gut und außer einer Wiese oder einem Forstweg mit Gefälle brauchen Rodelfans nur zwei Dinge: genügend Schnee und das passende Gefährt. Je nach Geschmack und Vorliebe sausen Kinder und Erwachsene auf einfachen Holzschlitten, Rennrodeln, Plastiktellern oder aufblasbaren Luftschlitten ins Tal. Zwar gibt es beim Rodeln deutlich weniger Verletzungen als beim Skifahren oder Snowboarden und doch stehen Rodelunfälle bei Kindern an dritter Stelle aller Sportunfälle in der schneereichen Zeit. Verletzungen am Kopf, Becken, Wirbelsäule, Brust und Bauch sowie Handgelenks-, Arm- und Beinbrüche, Gehirnerschütterungen und Prellungen sind keine Seltenheit. Zu den Unfallursachen zählen Zusammenstöße mit Bäumen, Pfosten, anderen Rodlern oder Autos sowie Stürze aufgrund von Bodenunebenheiten oder zu schnellem Fahren. Besonders Kinder überschätzen ihr Können auf der Piste und erkennen mögliche Gefahrenquellen nicht. Wichtig für die Rodeltour ist ein guter Holz- oder Plastikschlitten, der mit einem GS-Zeichen für geprüfte Sicherheit oder einem TÜV-Zeichen versehen ist. Auf keinen Fall auf Reifen oder großen Planen den Abhang herunterfahren, diese sind schlecht steuer- und bremsbar. Ein hohes Tempo und unsicheres Lenkverhalten lassen die Kinder schnell die Kontrolle verlieren, müssen über den Sturz bremsen und werden damit zu einer Gefahr für andere Rodler. Weil gestürzte Rodler die Piste oft nicht schnell genug verlassen, kommt es wiederum zu Zusammenstößen mit anderen Schlittenfahrern. Am besten sollten Kinder immer aufrecht sitzend rodeln, nicht im Liegen und erst recht nicht im Stehen. Denn im Sitzen kann man besser bremsen und die Gefahr einer Kopfverletzung ist geringer. Vor einer solchen Verletzung kann auch ein Kopfschutz wie ein Fahrrad- oder Skihelm bewahren. Um den Kopf warm zu halten, sollte man darunter eine dünne Mütze tragen. Ein wasserdichter, gepolsterter Skianzug schützt nicht nur vor Kälte, sondern kann mögliche Stürze abfedern. Wichtig sind auch Handschuhe und festes Schuhwerk. Dicke Handschuhe halten ebenfalls nicht nur warm, sie schützen die Finger auch vor Verletzungen. Knöchelhohe Stiefel mit Profilsohlen verbessern nicht nur den Halt, sie erleichtern auch das Bremsen und Lenken auf dem Schlitten. Vergewissern Sie sich, wo und wie Ihre Kinder rodeln. Ist der Hang zu steil oder vereist, ist er unbedingt zu meiden. Unbekannte Hänge sollten erst einmal in Begleitung Erwachsener erkundet werden. Je weitläufiger und übersichtlicher das Gelände, desto geringer ist die Gefahr eines Zusammenstoßes. Auf der Piste dürfen sich zudem keine Hindernisse wie Bäume, Baumstümpfe, Pfosten oder Bodenunebenheiten befinden. Ein großzügiger, flach auslaufender Hang sichert den Bremsweg. Straßen niemals als Rodelbahn oder Auslauf nutzen. Um Prellungen, Bänderrisse oder Brüche beim Rodelspaß zu verhindern, ist Prävention unerlässlich. Um Unfälle zu vermeiden, immer genügend Abstand zum Vordermann halten, nach der Abfahrt die Rodelbahn zügig und in Fahrtrichtung verlassen und nur am Rand der Rodelbahn aufsteigen. Auch beim Rodeln dienen Erwachsene als Vorbildfunktion und sollten sich demgemäß verhalten, denn so lernen Kinder die Regeln auf der Piste am besten.