Die Zahl der an Diabetes erkrankter Kinder steigt

Die Zahl der an Diabetes erkrankter Kinder steigt

 

Die Häufigkeit von Diabetes bei Kleinkindern und Kindern bis zu 14 Jahren nimmt jährlich zu. Während es bisher bei der Zuckerkrankheit eine klare Trennung zwischen Typ 1 ("jugendlicher Diabetes") und Typ 2 ("Alterszucker") gab, verwischen sich die Grenzen heute immer mehr. Diabetes vom Typ 1 ist die Folge einer Zerstörung der Insulin produzierenden Zellen in der Bauchspeicheldrüse, während bei Typ 2 der Körper nicht mehr auf das produzierte Insulin reagiert. Da ohne Insulin keine Zuckerverwertung und damit Energiegewinnung stattfinden kann, ist dieses Hormon lebenswichtig für den Körper.

 

Die ersten Anzeichen für eine Erkrankung sind

  • großer Durst und häufiger Harndrang,
  • Müdigkeit und Stimmungsschwankungen,
  • vermehrte Infektionsanfälligkeit,
  • Nachlassen von Konzentrationsfähigkeit und Leistungskraft.

Sobald einige dieser Symptome auftreten, sollte eine ärztliche Diagnose eingeholt werden.

Zur Behandlung kindlicher Diabetes gehört zunächst die gründliche Information über den richtigen Umgang mit der Erkrankung. Dabei helfen Kontakte zu anderen Betroffenen, Selbsthilfegruppen und Diabetiker-Veranstaltungen. Meist werden Eltern und Kind bereits im Krankenhaus umfassend geschult und lernen, den Blutzuckergehalt zu messen und zu dokumentieren und die Symptome für zu hohen oder zu niedrigen Blutzucker zu erkennen.

Zweiter Therapiepunkt sind Injektionen von Insulin in exakt festgelegter Dosierung. Die Behandlung erfolgt mit einem lang- und einem schnellwirkenden Insulin, das morgens und abends gespritzt wird. Die Kinder sollten so bald wie möglich lernen, diese lebenswichtigen Injektionen selbst durchzuführen. Wichtig ist es auch, darauf zu achten, dass nicht durch körperliche Anstrengung, Überdosierung des Insulins oder zu geringe Nahrungsaufnahme eine Unterzuckerung ausgelöst wird, bei der das Kind bewusstlos werden und ins Koma fallen kann.

Die richtige Ernährung diabeteskranker Kinder, die von ihrem Alter und Gewicht abhängig ist, sollte in Absprache mit dem Arzt und einer Diätberatung festgelegt werden. Sie steht unter anderem auch im Zusammenhang mit dem Ausmaß körperlicher Bewegung. So müssen zusätzliche Kohlenhydrate bei der Ausübung von Sport zugeführt werden, um das Risiko eines zu starken Blutzuckerabfalls zu vermeiden. Das Kind sollte zur Sicherheit immer Traubenzucker bei sich haben. Durch körperliche Aktivitäten wird die Wirkung des Insulins im Körper erhöht und das Gewicht leichter konstant gehalten. Bewegung sollte deshalb zum täglichen Programm des Kindes gehören.

Durch eine gute Stoffwechseleinstellung mit möglichst vielen normalen Blutzuckerwerten kann der Entwicklung von Langzeitfolgen wie Schäden an Augen und Nieren vorgebeugt werden. Da diese Komplikationen bereits vor dem 10. Lebensjahr auftreten können, sollte regelmäßig der Eiweißgehalt im Urin bestimmt und eine Augenuntersuchung durchgeführt werden. Generell ist es ratsam, mindestens einmal pro Quartal eine ärztliche Kontrolle vornehmen zu lassen, bei der auch der Blutdruck gemessen und die Blutfette sowie die Schilddrüsenwerte bestimmt werden.