Arzneimittel-Kombinationen in der Diabetestherapie
Grundsätzlich kann man heute sagen, dass die Kombinationstherapie mit verschiedenen Antidiabetika und eventuell Insulin heute schon die Therapie der Wahl und die Therapie der Zukunft ist. Mit der reduzierten Dosierung verschiedener Substanzen gelingt es, Nebenwirkungen zu minimieren und die Hauptwirkung zu maximieren. So wurden gute Ergebnisse mit den Kombinationen Sulfonylharnstoffe/Biguanid, Acarbose/Metformin, Repaglinide/Metformin, Nateglinide/ Metformin und Glitazone/Metformin immer wieder bestätigt. Das Grundprinzip aller Kombinationstherapien besteht vor allem darin, dass durch den unterschiedlichen Wirkmechanismus der verschiedenen verabreichten Medikamente eine zusätzliche Blutzuckersenkung erreicht wird. In den USA ist inzwischen die erste fixe Kombination von Metformin und einem Sulfonylharnstoff in drei verschiedenen Dosisstärken verfügbar. Die bislang vorliegenden Studienergebnisse bestätigen, wie sinnvoll eine solche frühzeitige Kombinationstherapie ist, bei der die sich ergänzende Wirkung der beiden verschiedenen Substanzen ausgenutzt werden kann.
In zunehmendem Maß wird bei Typ 2 Diabetikern eine Insulintherapie erforderlich.
Die Behandlung des erhöhten Blutzuckers nur mit Insulinen (Insulin-Monotherapie) mit hohen Hormondosen bedingt nicht selten eine Insulinmast, die mit einer Kombinationstherapie weitgehend vermieden werden kann. Bei kombiniert behandelten Patienten konnte eine Insulindosis von nur 14 bis 15 Einheiten täglich festgestellt werden, während bei der Insulin-Monotherapie annähernd 60 Einheiten täglich erforderlich waren.
Im allgemeinen gilt für diese Kombinationstherapie die Regel, dass man die ursprüngliche Tablettendosis beibehält und mit kleinen Dosen Insulin (vier bis sechs Einheiten täglich) langsam ansteigend beginnt. Alternativ zur reinen Insulin-Monotherapie kommt gerade bei übergewichtigen Patienten, die durch hohe Insulindosen häufig besonders an Gewicht zunehmen, diese Kombinationstherapie in Betracht.
Die Typ 2 Diabetes ist eine sich kontinuierlich verschlechternde Erkrankung. Dabei spielen die beiden Komponenten Insulinresistenz und Insulinsekretionsstörung individuell eine unterschiedlich starke Rolle. Bei jedem Patienten sind jedoch beide Komponenten lebenslang nachweisbar und müssen bei der Therapie deshalb auch lebenslang berücksichtigt werden. Zum Zeitpunkt der Insulinbedürftigkeit ist darum Insulin zusätzlich zur Tablettenbehandlung hinzuzugeben. Vernünftige Kombinationen sind entweder die Verabreichung eines kurzwirkenden Insulins, zum Beispiel vor den großen Mahlzeiten in Ergänzung zu Medikamenten, die die Insulinresistenz vermindern, oder die Gabe von langwirkenden Insulinen zur Nacht zur Beeinflussung des erhöhten Nüchternblutzuckers in Kombination mit Tabletten, die die Situation nach der Nahrungsaufnahme beeinflussen.
Alles in allem dienen die verschiedenen Formen der Kombinationstherapie erfolgreich dem großen Ziel der guten Einstellung des Diabetes und damit der Vermeidung von Folgeschäden.