Ergänzende Krebstherapie mit Mistelextrakten
Studie zeigen auf, dass Patientinnen mit Brustkrebs, die ergänzend zur Standardtherapie (Operation, Bestrahlung und/oder Chemotherapie) mit Mistelextrakten behandelt wurden, weniger unter den Nebenwirkungen der Standardtherapien leiden und über ein besseres Allgemeinbefinden berichten.
Gute Studienergebnisse für die Misteltherapie
An der aktuellen Brustkrebsstudie nahmen Patientinnen aus 16 Krebs-Zentren in Deutschland und der Schweiz teil, die an Brustkrebs erkrankt sind. Diese Patientinnen wurden neben der konventionellen Krebstherapie mit einem Mistelextrakt behandelt. Die Studienergebnisse zeigen, dass es den Patientinnen unter der Misteltherapie deutlich besser ging. Sie klagten weniger über die Nebenwirkungen der Bestrahlung oder Chemotherapie und freuten sich über ein besseres Allgemeinbefinden: Die Patientinnen berichteten, dass sie weniger Schmerzen hatten, wieder Appetit verspürten und ihr Leben besser meistern konnten.
Wie wirkt die Misteltherapie?
Eine Therapie mit Mistelextrakten wirkt immunmodulierend, d. h. das Immunsystem wird angeregt, die körpereigene Abwehr wird unterstützt, die Selbstregulation gestärkt. Dies kann dazu führen, dass eine weitere Metastasierung des Tumors verhindert wird. Durch eine Operation, Bestrahlung- und/oder Chemotherapie wird das Immunsystem stark geschwächt. Eine Stärkung durch eine Misteltherapie kann helfen, wieder zu Kräften zu kommen und gegen Infektionskrankheiten gewappnet zu sein.
Wissenschaftliche Studien zeigen eine positive Wirkung von Mistelextrakten auf den Krankheitsverlauf und die Verbesserung der Lebensqualität Betroffener.
Im Mistelextrakt stecken viele wertvolle Inhaltstoffe, die noch nicht vollständig erforscht sind. Am besten bekannt sind die Wirkungen der Mistellektine und Viscotoxine. Viscotoxine haben "zytolytische" Eigenschaften, das bedeutet, sie lösen die Zellwände der Krebszelle auf. Mistellektine haben "zytostatische" Eigenschaften, das bedeutet, sie bringen das Wachstum der Krebszellen zum Stillstand.
Obwohl noch nicht alle Inhaltsstoffe der Mistel in ihrer Wirkungsweise erforscht sind, kann davon ausgegangen werden, dass das Zusammenwirken aller Inhaltstoffe ihre Wirkung in der Behandlung von Krebspatienten ergänzt bzw. verstärkt.
Durchführung einer Misteltherapie
Der behandelnde Arzt wählt das ideale Mistelpräparat individuell für den Patienten aus. Hier kommt es auf das Geschlecht des Patienten und die Art der Krebserkrankung an. Je nach Wirtsbaum der Mistel haben die Präparate einen unterschiedlichen Gehalt an bestimmten Inhaltsstoffen, die auf einzelne Tumorarten besonders gut ansprechen. Auch die Dosierung muss individuell mit dem Arzt abgestimmt werden. Man beginnt normalerweise mit einer Initialtherapie in einer sehr niedrigen Dosierung und erhöht diese dann langsam.
Der Mistelextrakt wird subkutan (unter die Haut) gespritzt. Die Durchführung ist relativ einfach und kann in den meisten Fällen, nach kurzer Einweisung durch den Arzt, auch von den Patienten selbst durchgeführt werden. Das Präparat wird in der Regel zwei- bis dreimal pro Woche unter die Haut gespritzt. Nach 14 Injektionen (ca. fünf Behandlungswochen) wird im ersten Jahr in der Regel eine Woche Pause gemacht.
Gewollte Nebenwirkungen
Nach einer Injektion kann es zu Hautreaktionen um die Einstichstelle kommen. Außerdem kann die Körpertemperatur ansteigen bis hin zur leichten Fieberbildung (38° C). Diese Reaktionen sind gewollt. Der Organismus antwortet hiermit auf die Misteltherapie, das Immunsystem wird aktiviert. Der behandelnde Arzt wird bei den ersten Injektionen die Reaktionen beobachten und, falls sie zu stark ausfallen, die Dosis verringern.