Hunger steigert die Kauflaune
Im leeren Magen wird ein Hormon gebildet, das das Gehirn stärker auf visuelle Nahrungsmittelreize reagieren lässt. Mit leerem Magen soll man nicht einkaufen gehen. Denn jeder hat schon einmal selbst erlebt, dass sich der eigene Einkaufswagen sehr viel schneller füllt, wenn man hungrig durch den Supermarkt geht. Kanadische Wissenschaftler von der Universität in Montreal haben für dieses Phänomen jetzt eine Erklärung gefunden. Im leeren Magen wird das Hormon Ghrelin gebildet, das eigentlich zur Nahrungsaufnahme animieren soll. Es stimuliert aber auch bestimmte Gehirnregionen, in denen beim Menschen Reaktionen auf visuelle Nahrungsmittelreize ausgelöst werden. In einem Versuch mit 12 Freiwilligen, denen die Forscher eine kleine Dosis Ghrelin verabreichten, fanden diese heraus, dass die Gehirnregionen, die äußere Reize koordinieren, beim Betrachten von Bildern von Lebensmitteln, wesentlich stärker reagierten. Dies ist, laut Aussage der Forscher, der Beweis, dass das Hormon Ghrelin auch für das Kaufverhalten mit verantwortlich ist.